Zum 1. Januar 2026 tritt die Aktivrente in Kraft. Rentnerinnen und Rentner können damit bis zu 2.000 Euro monatlich steuerfrei hinzuverdienen, ohne auf ihre Rente verzichten zu müssen. Doch der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) sieht darin keine Lösung für die Altersvorsorge.
„Wir sehen nicht, dass sich damit eine ausreichende Altersvorsorge lösen lässt“, betont BVK-Präsident Michael H. Heinz. Nach Berechnungen der Regierung rechnet die Koalition lediglich mit rund 25.000 Aktivrentnern. Das könne zwar einen Beitrag zur Entschärfung des Fachkräftemangels leisten, sei aber keine nachhaltige Antwort auf die Herausforderungen der Altersvorsorge.
Der BVK kritisiert zudem, dass das Modell vor allem Menschen zugutekommt, die gesundheitlich und fachlich in der Lage sind, nach Rentenbeginn weiterzuarbeiten – insbesondere Akademiker und gut qualifizierte Fachkräfte. Selbständige sollten unbedingt einbezogen werden, fordert Heinz, denn auf deren Expertise könne die Gesellschaft nicht verzichten.
Aus Sicht des BVK braucht es eine große Reform, die das Rentensystem nachhaltig stabilisiert. Diese müsse einen fairen Mix aus künftiger Rentenhöhe, Beitragssatz und Eintrittsalter umfassen. „Die vereinbarten Haltelinien der Bundesregierung helfen hier nicht weiter und behindern eine umfassende Reform“, so Heinz.
Zur Ehrlichkeit in der politischen Debatte gehöre auch, die private Vorsorge attraktiver zu gestalten. Sowohl die Riester-Rente als auch die geplante Frühstartrente müssten so reformiert werden, dass sie Menschen helfen können, ihre Versorgungslücken wirksam zu schließen.