Fonds-Zweitmarkt schmiert im dritten Quartal ab

Geschäftsleute geben sich die Hand.
Der Durchschnittskurs der Transaktionen im Q3 ging gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 18,9 Prozent zurück (Symbolbild).

Die Fondsbörse beendet das dritte Quartal 2023 mit schwächeren Handelsumsätzen und Kursen. In den drei Sommermonaten fiel der nominale Gesamtumsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal (66,58 Millionen Euro) um rund 35 Prozent auf 43,03 Millionen Euro.

Ursache dafür war die Zinsentwicklung, die sich auch in den Handelskursen niederschlug, teilt die Fondsbörse Deutschland Beteiligungsmakler AG mit. So ermäßigte sich der Durchschnittskurs im Q3 gegenüber dem Vorjahresquartal (86,76 Prozent) auf 70,37 Prozent, getrieben vor allem durch das besonders zinssensitive Immobiliensegment. Das entspricht einem Rückgang von 18,9 Prozent.

Auf Monatssicht folgte das Handelsvolumen im September in etwa den Vormonaten. Aus 364 Transaktionen (August: 406 Transaktionen) entstand ein Umsatz von 13,93 Millionen Euro (August: 14,72 Millionen Euro). Der Durchschnittskurs ermäßigte sich von 76,65 Prozent im August deutlich auf 64,78 Prozent im September und verfehlte damit nur knapp das Jahrestief von 64,64 Prozent.

Immobilien-Anteil historisch niedrig

Im Handel mit Immobilienbeteiligungen machten sich die steigenden Leitzinsen einmal mehr deutlich bemerkbar. Ihr Anteil am Gesamthandel fiel im September mit 43,97 Prozent historisch niedrig aus und lieferte damit einen starken Indikator für die Marktstimmung. „Unsicherheiten über künftige Exit-Erlöse, künftige Refinanzierungskosten und die Entwicklung ganzer Segmente lassen derzeit viele der potenziellen Anbieter und Nachfrager auf der Seitenlinie verharren“, so die Fondsbörse.

Die Anzahl der Transaktionen fiel auf ein Jahrestief von 194 (Vormonate: 231 beziehungsweise 260 Transaktionen), ebenso der Monatsumsatz von 6,13 Millionen Euro (Vormonate: 9,49 beziehungsweise 8,47 Millionen Euro). Der durchschnittliche Handelskurs blieb mit 87,96 Prozent fast unverändert zum Vormonat (87,67 Prozent).

Schiffsfonds nähern sich wieder langfristigem Niveau

Im Sektor Schiffsbeteiligungen lag der Durchschnittskurs bei 63,28 Prozent und näherte sich nach den spekulationsbedingten Höhenflügen der Vormonate (70,38 Prozent beziehungsweise 69,76 Prozent) wieder seinem längerfristigen Niveau an (seit Jahresbeginn: 56,16 Prozent). Aus 46 Vermittlungen (Vormonate: 53 und 54 Vermittlungen) entstand ein Nominalumsatz von 3,19 Millionen Euro (Vormonate: 1,89 beziehungsweise 2,30 Millionen Euro). Der Segmentanteil am Gesamtumsatz fiel mit 22,87 Prozent hoch aus, relativiert durch die Flaute im Immobilien-Segment.

Bei den unter Sonstige Beteiligungen zusammengefassten Assetklassen wie Private Equity-, Erneuerbare Energien- und Flugzeugfonds war vom Sommerloch nichts zu zu spüren, berichtet die Fondsbörse. Auch hier erreichte der Anteil am Gesamthandel mit 33,16 Prozent eine ungewöhnliche Höhe.

Der Nominalumsatz für das Segment markierte ein Jahreshoch von 4,62 Millionen Euro (Vormonate: 3,34 und 3,60 Millionen Euro) aus 124 Transaktionen (Vormonat: 122 Transaktionen). Der Durchschnittskurs ermäßigte sich gegenüber dem Vormonat (48,86 Prozent) auf 35,08 Prozent. Dies bedeutet allerdings eher eine Rückkehr zum üblichen Niveau (Durchschnitt seit Jahresbeginn: 35,27 Prozent).

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