Halbleiter sind das unsichtbare Rückgrat der modernen digitalen Wirtschaft und treiben alles an, von Smartphones bis zu Rechenzentren. Die weltweiten Chipverkäufe sind im letzten Jahrzehnt stark gestiegen und erreichten 2024 trotz eines zyklischen Abschwungs im Jahr 2023 ein Allzeithoch von 630 Milliarden US-Dollar. Diese Summe könnte bis 2030 auf nahezu eine Billion US-Dollar anwachsen, hauptsächlich getrieben durch neue Nachfrage aus Anwendungen der Künstlichen Intelligenz (KI).
Dieses Wachstum scheint einen generationsübergreifenden Wandel der Rechneranforderungen zu markieren. KI gestaltet die Halbleiterindustrie neu und löst einen Übergang von universellen Chips hin zu spezialisierten „Beschleuniger“-Prozessoren und Hochleistungs-Speicher aus, um die Datenintensität von KI zu bewältigen. Gleichzeitig priorisieren Regierungen die Chipproduktion durch große Anreize, was die entscheidende Bedeutung von Halbleitern für wirtschaftliche und nationale Sicherheit widerspiegelt. Jenseits der heutigen Siliziumchips entsteht mit dem Quantencomputing eine bahnbrechende Technologie, die langfristig Probleme lösen könnte, die für klassische Computer unerreichbar sind.
Der Halbleiter-Aufschwung ist nicht auf Cloud- und KI-Unternehmen beschränkt. Die Nachfrage nach Halbleitern steigt in vielen Branchen, da immer mehr Industrien moderne Chips in Produkte und Infrastruktur integrieren. Besonders deutlich zeigt sich dies im Automobilsektor. Doch auch Industrie- und Fertigungsanwendungen setzen zunehmend auf Sensoren, Steuerungen und KI-fähige Chips, um intelligente Fabriken und Automatisierung zu ermöglichen.
Während KI-Halbleiter das aktuelle Wachstum antreiben, reift in Forschungslaboren schrittweise ein neues Rechenparadigma: das Quantencomputing. Quantencomputer arbeiten mit Qubits, die 0 und 1 gleichzeitig darstellen können (durch den Effekt der Superposition), im Gegensatz zu klassischen Bits, die entweder 0 oder 1 sind. Dieser scheinbar abstrakte Unterschied ermöglicht es Quantenmaschinen, bestimmte komplexe Probleme mit exponentiell höherer Effizienz zu behandeln. Quantencomputer werden klassische Rechner und KI-Prozessoren nicht ersetzen, vielmehr werden sie diese bei speziellen Aufgaben ergänzen.
Investoren erhalten mittlerweile unkompliziert Zugang zu diesen Branchen, und zwar durch indexbasierte passive ETFs, die in Pure-Play-Computing-Technologieunternehmen investieren. Die Unternehmen in diesen ETFs sollten mindestens 50 % ihres Umsatzes aus den folgenden vier Segmenten erzielen: KI-Halbleiter, Compute-System-Enabler, Rechenzentrums-Infrastruktur und -Ausrüstung und Quantencomputing-Technologie.
Autor Andrew Ye ist Investment Strategist bei Global X ETFs Europe.












