Die Januar-Werte des King-Sturge-Immobilienkonjunkturindex weisen erstmals seit zwölf Monaten einen rückläufigen Trend aus. Demnach sank das Stimmungsbarometer „Immobilienklima“ von 85,1 auf 82,9 Zählerpunkte.
Diese Entwicklung ist zum Großteil auf erwartete Rückgänge bei den Mieteinnahmen zurückzuführen: Der Teilindikator Ertragsklima sank um 8,1 Prozent auf 69,4 Punkte. Die Befragten gingen für 2010 von weniger Flächennachfrage und einem geringeren Entwicklungspotenzial bei den Mieten aus.
„Die Immobilienwirtschaft und hier vor allem die Nutzermärkte hinken der allgemeinwirtschaftlichen Entwicklung üblicherweise ein halbes bis ein Jahr hinterher“, erklärt Sascha Hettrich, Managing Partner von King Sturge Deutschland, Berlin. Daher sei davon auszugehen, dass die schwache Gesamtkonjunktur nun an der immobilienwirtschaftlichen Basis angekommen sei.
Der zweite Teilindikator, das Investmentklima, wächst dagegen kontinuierlich um 2,3 Prozent auf 97,2 Punkte und hat sich damit seit dem Tiefpunkt von 31,8 Punkten im Dezember 2008 deutlich erholt. Die Daten ermittelte das Marktforschungsunternehmen Bulwien/Gesa, Berlin, im Auftrag von King Sturge durch eine Befragung von rund 1.000 Markteilnehmern.
Gegenüber dem Immobilienklima steht die zweite Komponente des King-Sturge-Index, die auf harten Fakten beruhende Immobilienkonjunktur. Sie kletterte im Januar um 3,8 Prozent auf 159,9 Zählerpunkte. Laut Hettrich ist davon auszugehen, dass sich der positive Trend des Investmentklimas fortsetzt, da die für die Immobilienwirtschaft bedeutenden makroökonomischen Rahmendaten sich trotz der anhalten Wachstumsschwäche als stabil erweisen. „Ein breiter Absturz ist an den deutschen Immobilienmärkten daher kaum mehr zu erwarten“, bilanziert er. (bk)
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