Studiumbeginn: Worauf es beim Versicherungsschutz ankommt

Bianca Boss
Foto: BdV / Achenbach
BdV-Vorständin Bianca Boss

Der Start ins Studium bringt neue Freiheiten, aber auch Risiken mit sich. Welche Versicherungen sind unverzichtbar?

Der Beginn eines Studiums bedeutet für junge Menschen einen Schritt in die Selbstständigkeit. Wohnungssuche, Stundenpläne oder Nebenjobs stehen meist im Vordergrund, doch der Versicherungsschutz wird dabei oft übersehen. „Neben der verpflichtenden Krankenversicherung sollten ausnahmslos alle Studierenden auch über eine Privathaftpflichtversicherung verfügen. Außerdem zählt die Absicherung der Arbeitskraft – etwa durch eine Berufsunfähigkeitsversicherung – zu den wichtigsten Versicherungen“, betont Bianca Boss, Vorständin des Bundes der Versicherten (BdV).

Krankenversicherung: Familienversicherung oder eigene Police

Bis zum vollendeten 25. Lebensjahr können sich Studierende in der Regel beitragsfrei über die gesetzliche Krankenkasse der Eltern mitversichern, solange ihr monatliches Einkommen 535 Euro nicht übersteigt. Bei Minijobs liegt die Grenze bei 556 Euro. Ist diese Familienversicherung ausgeschlossen – etwa weil die Eltern privat versichert sind oder die Einkommensgrenze überschritten wird – müssen sich Studierende selbst versichern.


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Zur Wahl stehen die gesetzliche Krankenversicherung der Studenten oder eine private Krankenversicherung. „Eine private Krankenversicherung kann sich während des Studiums lohnen, wenn sie als Restkostenversicherung aufgrund des Beihilfeanspruchs der Eltern genutzt werden kann – vorausgesetzt, das Studium ist vor dem 25. Geburtstag abgeschlossen“, so Boss.

Privathaftpflicht: Schutz nicht immer automatisch

Viele Studierende sind während der Erstausbildung noch über die Privathaftpflichtversicherung der Eltern mitversichert. Allerdings gilt das nicht in jedem Fall. Altersgrenzen, Meldestatus oder Nebenjobs können den Schutz beeinflussen. „Am besten sollten die künftigen Studierenden und ihre Eltern frühzeitig klären, unter welchen Umständen der Versicherungsschutz besteht. Wenn der Blick ins Kleingedruckte keine Klärung bringt, hilft die Nachfrage beim Versicherer“, rät Boss. Spätestens bei einem Zweitstudium, einer Ausbildung nach dem Erststudium oder wenn zwischen Bachelor und Master eine Lücke entsteht, ist eine eigene Police erforderlich.

Berufsunfähigkeit: Arbeitskraft frühzeitig absichern

Auch die Absicherung der eigenen Arbeitskraft spielt für Studierende eine wichtige Rolle. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung kann spätere finanzielle Risiken abfedern und ist bei frühem Abschluss oft günstiger und leichter zu bekommen. „Wir empfehlen dringend, sich durch anbieterunabhängige, spezialisierte Versicherungsberater oder -makler beraten zu lassen, weil das Thema komplex ist und viele Fallstricke lauern“, erklärt Boss.

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