KI eine Blase? Parallele zur New Economy macht Hoffnung
Der Höhenflug von KI-Aktien lässt Erinnerungen an die New Economy wach werden. Damals folgte auf den Hype der Absturz. Für Müller sollten sich Anleger davon nicht verunsichern lassen. „Es gibt Analysten, die rechnen uns vor, dass die Nasdaq auf 50.000 Punkte steigen könnte, bis das Übertreibungsniveau von damals erreicht ist. Zwar sind derartige Vergleiche immer schwierig, doch gibt es gute Gründe dafür, dass der KI-Boom nicht beendet ist“, sagt er. Als Gründe führt der Selfmade-Millionär die massiven Investitionen in KI-Infrastruktur an. Unternehmen wie Google, Microsoft, Amazon, Meta und Nvidia investieren allein 2025 gemeinsam mehr als 400 Milliarden Dollar in Rechenzentren, Chips und Cloud-Services. OpenAI und Oracle stemmen für das Projekt „Stargate“ 500 Milliarden Dollar, Meta steuert bis 2028 mindestens 600 Milliarden bei. „Investitionen von heute sind das Wachstum von morgen. Hinzu kommt, dass Tech-Unternehmen heute auf großen Kapitalreserven sitzen. Ein Crash ist bei KI-Aktien aktuell eher unwahrscheinlich – eine Korrektur aber immer möglich“, erklärt Müller.
Hoch bewertete KI-Aktien, schwaches Gesundheitswesen
Während Aktien aus dem Bereich der KI steigen und steigen, sieht es bei Titeln aus dem Gesundheitswesen schlecht aus. Vor allem die regulatorische Unsicherheit in den USA belastet die Branche. Für Müller könnte sich daraus eine Chance ergeben. „Unternehmen aus dem Gesundheitswesen profitieren maßgeblich von KI. Forschende Biotechs können ihre Aktivitäten effizienter gestalten und digitale Tools stärken mit Hilfe smarter KI-Assistenten die Bindung zu Kunden. Diese Chancen sind im Gesundheitswesen noch nicht ausreichend berücksichtigt. Angesichts des anhaltenden Bevölkerungswachstums weltweit, der Innovationen bei Wirkstoffen und der vielfältigen Chancen rund um KI, habe ich auf Aktien aus dem Gesundheitswesen einen Fokus gelegt.“
Trump, Xi, kritische Rohstoffe: So sieht Müller die Einigung im Handelsstreit
Aktien von Produzenten seltener Erden, aber auch anderer kritischer Rohstoffe stiegen in den letzten Wochen rasant. Immer wieder folgten aber auch Abstürze. Nun die vermeintliche Einigung zwischen den USA und China – das Exportverbot für seltene Erden ist zumindest vorab vom Tisch: „Anleger sollten nicht glauben, dass es jetzt so weiter geht, wie in den 2010er Jahren. China wird Rohstoffe auch künftig als Druckmittel nutzen. Robuste Lieferketten für kritische Metalle bleiben für die USA und die EU auch weiter ein Thema. Dass die kurzfristige Spekulation beendet ist, ist positiv. So bieten sich bei einigen Highflyern der vergangenen Wochen womöglich zweite Chancen“, sagt Müller.
Ulrich Müller hat über 30 Jahre Börsenerfahrung und ist Gründer der Ulrich Müller Wealth Academy in Halstenbek bei Hamburg.













