Welche Versicherungen braucht ein Unternehmen?“

Gebäudeversicherung

Wer seinen Betrieb im eigenen Gebäude unterhält, sollte in jedem Fall eine Geschäftsgebäudeversicherung oder Firmengebäudeversicherung abschließen. Sinnvoll ist die Gebäudeversicherung für das produzierende und das verarbeitende Gewerbe wie auch Dienstleister.

Denn Schäden am Betriebsgebäude sind meist teuer und können weitreichende Folgen haben – bis hin zu einer temporären Schließung des Betriebs, um die Schäden zu beseitigen. Versichert sind durch die Versicherung nicht nur Firmengebäude, sondern auch die Einbauten, die der Eigentümer veranlasst hat. Das können Heizungen oder sanitäre Installationen sein. In der Regel greift die Geschäftsgebäudeversicherung bei Schäden durch die Gefahren Feuer, (Leitungs-)Wasser, Hagel oder Sturm.

Darüber hinaus bieten Versicherer bei der Geschäftsgebäudeversicherung Bausteine an, wie zum Beispiel Elementarschäden. Versicherer wie die Zurich bieten mit dem Firmen SachSchutz einen Tarif, der verschiedenen Bausteine wie Gebäudeversicherung, Inhalts- und Ertragsausfallversicherung, Mietverlustversicherung und Betriebsschließungsversicherung in einem Vertrag bündeln.

Cyberversicherung

Mittlerweile kommt kein Unternehmen mehr ohne Computer, digitale Kommunikation oder Software aus. Die letzten zwölf Monate in der Coronapandemie haben die Digitalisierungszug weiter angeschoben. Digitales Arbeiten – im Homeoffice – mit Laptop ist eine Realität, die nach der Pandemie in einigen Bereichen kaum noch umkehrbar wird. Mindestens ein Viertel der Berufstätigen arbeitete im ersten und im zweiten Lockdown im Homeoffice.

Mit Zugängen auf Firmenserver und Firmen-Datenbanken. Diesen Entwicklungen müssen die Firmen, Unternehmen und Betrieb Rechnung tragen. Denn jedes Unternehmen, das vertrauliche Daten von Angestellten, Kunden, Lieferanten oder Geschäftspartnern in digitaler Form bearbeitet oder speichert, ist den Risiken eines Datenverlusts oder Cyber-Angriffs ausgesetzt. Das World Economic Forum zählt Cyber-Angriffe mittlerweile zu den größten globalen Risiken für Unternehmen. Die Kosten eines Verlusts individueller Kundendaten nach einem Cyber-Angriff können schnell in die Millionen gehen.

Allein im 1. Halbjahr 2020 ist die Zahl der Cyberangriffe um 67 Prozent gestiegen. Zudem würden die Angriffe immer komplexer und ausgefeilter, warnte etwa das Cybersicherheitsunternehmen Perseus. Selbst hoch entwickelte IT- Sicherheitsstandards schützen nicht komplett vor IT-Risiken wie Hackerangriffen oder strafbaren Handlungen von Mitarbeitern. Und mit der neuen EU-Datenschutzgrundverordnung unterliegen Unternehmen einer strengen Haftung.

Wer wissen möchte, welches Gefahrenpotenzial Unternehmen droht, sollte den Studienbericht von Bitkom aus dem Sommer 2020 lesen. Danach waren 2019 mindestens 75 Prozent aller Unternehmen von Datendiebstahl, Industriespionage oder Sabotage betroffen. Der durchschnittliche Schaden lag nach Angaben des Hiscox-Cyber-Readyness-Report bei rund 72.000 Euro – je Betrieb. Insbesondere der Mittelstand ist im Fadenkreuz digitaler Angriffe. Gleichwohl sind viele kleine und mittlere Unternehmen in Sachen Informations- und Cybersicherheit immer noch zu fahrlässig. Geschäftsführer von kleinen und mittelständischen Unternehmen sollten hierbei wissen, dass sie in der Organisationspflicht auch zu IT-Sicherheit und working@home sind – etwa durch Einführung von 2-Faktor-Authentifizierung bei der dezentralen Anmeldung.

Etwaige bestehende Sicherheitslücken, die sich beim Thema IT-Sicherheit nie ganz verhindern lassen, sind zu schließen oder minimieren und zu prüfen, ob das verbleibende Restrisiko versichert werden sollte. Die Cyber-Versicherung schützt das Unternehmen nicht nur vor den finanziellen Folgen eines Angriffs. So leistet die Versicherung nicht nur bei einer Betriebsunterbrechung. Auch die Hilfe von Juristen und IT-Spezialisten, etwa für die Beseitigung der Schäden und die Wiederherstellung der Daten gehören zum Paket der Versicherer.

Doch worauf muss bei einer Cyberversicherung geachtet werden? Welchen Umfang eine Cyberversicherung haben sollte, ist vor allem abhängig von der Geschäftstätigkeit eines Betriebs und den dazu gehörenden Risiken. Entscheidend ist dabei, mit welchen Daten und Datenmengen gearbeitet wird. Und natürlich, wie die Sicherheitssysteme aussehen. Eine Cyberhaftpflicht mit Eigenschaden- und Drittschadendeckung ist das Grundgerüst. Eine Cyber-Unterbrechung, Betrug und Cloud-Ausfall sind weitere Module für die „Feuerversicherung des 21. Jahrhunderts“.

Lesen Sie hier, wie es weitergeht.

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