Steigende Mieten, teure Immobilien und wenig Neubauten: Die Situation auf dem Wohnungsmarkt spitzt sich immer weiter zu. Das spiegelt sich auch in der Studie „Die Ängste der Deutschen 2024“ wider. 52 Prozent der Befragten fürchten, dass Wohnen unbezahlbar wird – Platz drei der Erhebung. In der repräsentativen Langzeitstudie befragt das Infocenter der R+V Versicherung seit 1992 jedes Jahr rund 2.400 Menschen nach ihren größten Ängsten rund um Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Umwelt und Gesundheit.
„Für die einen zerschlägt sich angesichts hoher Baukosten der Traum vom Eigenheim. Für andere wird die Miete zu einer immer größeren Belastung. Das schürt die Angst, dass Wohnraum unbezahlbar wird“, sagt Studienleiter Grischa Brower-Rabinowitsch. „Diese Sor-ge bewegt die Menschen in Ost- und in Westdeutschland gleichermaßen.“
Im Westen liegt die Furcht bei 52 Prozent, im Osten ist sie mit 50 Prozent ähnlich groß. Auch bei Männern (50 Prozent) und Frauen (53 Prozent) ist die Angst vergleichbar stark ausgeprägt. Deutliche Unterschiede gibt es hingegen zwischen den Altersgruppen. Am geringsten ist die Angst vor hohen Wohnkosten bei den 14- bis 19-Jährigen (40 Prozent). Am meisten sorgt sich die Gruppe der 40- bis 59-Jährigen (55 Prozent).
„Knapper Wohnraum, hohe Preisen und viel Konkurrenz bei der Wohnungssuche führen zu einer gefährlichen Mischung“, sagt Studienleiter Brower-Rabinowitsch. Er sieht die Entwicklung kritisch. „Wohnen darf nicht zum Luxus werden. Die eigenen vier Wände bilden die Grundlage für eine sichere Existenz.“