Nürnberger Bilanz: Im Zeichen von „Bernd“

Foto: Nürnberger
Dr. Armin Zitzmann, Vorstandvorsitzender der Nürnberger

Die Corona-Pandemie und die Unwetter im Sommer 2021 haben auch das Geschäft der Nürnberger Versicherung im vergangenen Jahr geprägt. Während das Neugeschäft in der Lebensversicherung deutlich gesteigert werden konnte, schlugen in der Schadenversicherung die hohen Ausgaben wegen „Bernd“ zu Buche. Vor allem deswegen sank das Konzernergebnis von 78,5 auf 64,3 Millionen Euro.

Gleichwohl bewertet der Vorstand das Geschäftsjahr insgesamt als gut. Die gebuchten Bruttobeiträge bewegen sich mit 3,634 Milliarden Euro leicht über dem Niveau des Vorjahres. Die Neu- und Mehrbeiträge stiegen von 629,4 Millionen auf 658,5 Millionen Euro. Der Konzernumsatz aus gebuchten Bruttobeiträge, Erträgen aus Kapitalanlagen und Provisionserlösen legte um 4,2 Prozent von 4,568 auf 4,761 Milliarden Euro zu.

Lebensversicherung mit Plus

Im Lebensversicherungsgeschäft erzielte die Nürnberger ein Segmentergebnis von 49,6 gegenüber 37,2 Millionen Euor. Das sei deutlich mehr, als erwartet, betonte der Versicherer bei der Veröffentlichung der Zahlen. Die Neubeiträge stiegen um 5,8 Prozent von 482,2 auf 510,1 Millionen Euro. Die gebuchten Beiträge bewegten sich mit 2,501 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau. Im Krankenversicherungsgeschäft wurde das prognostizierte Segmentergebnis von 7,0 (6,2) Millionen Euro erreicht. 

Schadenversicherung: Combined Ration bei 107,1

Das Schaden- und Unfallversicherungsgeschäft wurde hingegen durch die Starkregenereignisse im Sommer beeinflusst. Insgesamt ergab sich nach Unternehmensangaben ein negatives Ergebnis von 14,2 Millionen Euro nach einem Überschuss von 18,6 Millionen Euro in 2020. Die immensen Belastungen aus den Elementarereignissen im Juni und Juli 2021 trugen zu einem Anstieg der Brutto-Schaden-Kosten-Quote auf 107,1 (94,9) Prozent bei. Die Neu- und Mehrbeiträge blieben mit 134,2 Millonen Euro stabil. Die gebuchten Beiträge erhöhten sich um 4,1 Prozent von 838 auf 872,6 Millonen Euro. 

Bankdienstleistungen deutlich verbessert

Bei den Bankdienstleistungen verbesserte sich das Ergebnis deutlich: von 6,1 auf 11,1 Millionen Euro. Nach Angaben des Konzerns liegt dies vor allem an dem gestiegenen Provisionsergebnis von 37,8 (27,9) Millionen Euro.

„Angesichts der Herausforderungen durch die Corona-Pandemie haben wir unsere Kundenberatung weiter optimiert, und das hat sich gerade in der zweiten Jahreshälfte positiv bemerkbar gemacht. Dazu kamen neue Produkte aus unserem Kerngeschäft − dem Einkommensschutz −, die vom Vertrieb und den Kunden sehr gut angenommen wurden. Hier setzen wir unsere Strategie um, dass wir nicht nur im Schadenfall für die Kunden da sind, sondern, dass wir ihnen schon präventiv zur Seite stehen“, betont Vorstandsvorsitzender Dr. Armin Zitzmann.

Bedeutung einer nachhaltigen Ausrichtung steigt

Im Hinblick auf spürbar unsicherer gewordene Zeiten nimmt das Thema Nachhaltigkeit bei der Nürnberger eine immer bedeutendere Rolle ein. „Unser Geschäftsmodell ist per se nachhaltig. Wir stärken die Resilienz unserer Kunden bei kleinen und großen Schicksalsschlägen. Das hat sich nicht nur zuletzt bei der Regulierung der Hochwasserschäden gezeigt“, führt Zitzmann aus. „Darüber hinaus entwickeln wir nachhaltige Produkte. So enthält der neue Einkommensschutz (EKS) nachhaltige Services wie die Gesundheits-App Coach:N oder den medizinischen Expertenservice BetterDoc.“

Die Unternehmenszentrale in Nürnberg wurde als CO2-neutral zertifiziert. Und seit Herbst 2021 ist die Nürnberger Versicherung Unterzeichner der Principles for Responsible Investment (PRI), einer von den Vereinten Nationen unterstützten internationalen Finanzinitiative.

Insgesamt hat der Versicherer im vergangenen Jahr 3,32 Milliarden Euro für Versicherungsfälle und Beitragsrückerstattungen ausgezahlt. Das waren 14,1 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Diese Zahl belege anschaulich, dass man ein verlässlicher Partner für die Kunden sei, betont Zitzmann. 

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