Berliner Sparkasse: “ Innovationen und Technologien müssen einen greifbaren Mehrwert für Kunden bieten“

Die Berliner Sparkasse engagiert sich für digitale Themen. Beispielsweise bezahlt sie Arbeitsplätze in Co-Workingspaces, die Gründer kostenfrei nutzen können. Cash.Online fragt bei Manfred Wiesinger, Direktor im medialen Vertrieb bei der Berliner Sparkasse nach, wie es um die Digitalisierung der Banken bestellt ist.

Manfred Wiesinger, Direktor im Medialen Vertrieb bei der Berliner Sparkasse.

Welches „mehr“ an Technologien benötigen Banken wirklich?

Für uns ist entscheidend, ob Innovationen und Technologien einen greifbaren Mehrwert für unsere Kundinnen und Kunden bieten.

Grundsätzlich kann die Berliner Sparkasse ihren Fokus dank digitaler Lösungen noch stärker auf die Beratung lenken. Mehr als jeder zweite Kunde hat seine Berliner Sparkasse überall und jederzeit griffbereit – auf dem Smartphone, am Tablet oder am PC.

Das ist das Ergebnis eines veränderten Kundenverhaltens, aber auch von kostenlosen Online-Banking-Schulungen und Trainings, in denen wir die Vorteile digitaler Lösungen für unsere Kundinnen und Kunden am eigenen Gerät erlebbar gemacht haben.

Parallel dazu haben wir dafür gesorgt, dass sich immer mehr Serviceanliegen unabhängig von Zeit und Ort bequem online erledigen lassen. Das hat das Berufsbild unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und auch die Filiale an sich verändert – wir können uns dort mehr Zeit für die persönliche Beratung nehmen.

Fintechs drängen verstärkt auf den Markt. Was bedeutet dies für Banken?

Die lebendige Berliner Start-up-Szene ist für uns eine Bereicherung und ein Ansporn. Wir reden miteinander und lernen voneinander. Wir kaufen aber auch Dienstleistungen von anderen Start-ups ein, die unseren Kunden helfen können, und entwickeln eigene Lösungen.

Eine neue digitale Zusatzleistung ist zum Beispiel Smoove, ein erleichterter Bonitätscheck für Wohnungssuchende über das Girokonto. Oder Homefox, mit dem Eigentümer ihr Zuhause von Einbruchssicherheit bis Energieeffizienz verwalten können.

Auf der anderen Seite stehen wir Jungunternehmern mit einer eigenen Einheit zur Seite, dem Firmencenter Gründung und Nachfolge. Die Experten dort lösen mit dem Gründernachwuchs gemeinsam finanzielle Fragen von Finanzierung über Zahlungsverkehr bis Absicherung. Und wir finanzieren Gründern regelmäßig kostenfreie Arbeitsplätze in einem Berliner Coworking Space.

Kann sich eine Bank aus ihrem eigenen Geschäftsmodell selbst heraus neu erfinden?

Wir verändern nicht unser Geschäft – die persönliche Beratung in Finanzfragen –, aber ein Stück weit die Art, wie wir es betreiben. Im selben Maße, in dem unsere Kundinnen und Kunden mobiler werden, wird es auch die Berliner Sparkasse. Zwei Beispiele: Wir haben 2017 ein neues mobiles Team eingeführt, die „Berater im Kiez“.

Sie fahren mit zwei Sparkassenbussen durch Berlin oder sind in den Räumen von Partnern für unsere Kundinnen und Kunden da. Darüber hinaus haben wir die Videoberatung eingeführt.

Damit sparen wir unseren Kundinnen und Kunden Wege und Zeit. Bei Fachfragen schalten wir inzwischen immer häufiger gleich Spezialisten per Video ins Gespräch hinzu.

Das Format kommt sehr gut an, weil Kunden im digitalen Zeitalter zu Recht erwarten, Anliegen unmittelbar zu erledigen, Fragen sofort beantwortet zu bekommen. Ob im Bus auf dem Supermarkt-Parkplatz, per Videoschaltung oder gleich auf dem Smartphone – wir erreichen die Menschen dort, wo sie sich ohnehin aufhalten.

 

Foto: Berliner Sparkasse

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