Maklerpool-Studie: „Die Gefahren für die eigene Sachwalterrolle werden verdrängt“

Foto: BVK
BVK-Vizepräsident Andreas Vollmer

Eine neue Studie des Bundesverbands Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) untersucht, wie Versicherungsmakler Pools nutzen und welche Wirkung diese Zusammenarbeit auf ihre Unabhängigkeit als Sachwalter der Kunden hat. Man wolle mit der Studie ein Bewusstsein für die fließenden Übergänge zur wirtschaftlichen Abhängigkeit von Maklern schaffen, teilte der Verband mit.

„Unabhängigkeit ist den Maklern sehr wichtig und wird in erster Linie als eine freie Produktauswahl sowie als Unabhängigkeit von Produktionsvorgaben und anderen Steuerungsmaßnahmen der Versicherungsunternehmen verstanden“, so BVK-Vizepräsident Andreas Vollmer, der die Studie betreut hat. „Die Studie zeigt aber auch, dass Makler nicht immer ein hinreichendes Bewusstsein für die Risiken der Abhängigkeit von Dienstleistern haben. Die Gefahren für die eigene Sachwalterrolle werden ebenso verdrängt wie die Tatsache, dass Kunden nicht immer optimal bedient werden.“

„Wir konnten auch feststellen, dass Makler sehr viele Wertschöpfungsaktivitäten selbst erledigen und selten Unterstützung einkaufen“, ergänzt Prof. Dr. Matthias Beenken von der kooperierenden Fachhochschule Dortmund. „Im Zweifel verzichten Makler lieber auf einzelne Dienstleistungen. Maklerpools und Maklerverbünde spielen allerdings eine zentrale Rolle beim Einsatz von Beratungs- und Vergleichssoftware sowie bei der Angebotserstellung und der Beratungsdokumentation.“

Teilnehmer der Umfrage waren 200 kleine und mittelständische Versicherungsmakler mit bis circa 100 Mitarbeitern, einschließlich einer kleinen Anzahl Mehrfachvertreter. Berücksichtigt wurden nur Makler und Mehrfachvertreter, die im eigenen Namen und auf eigene Rechnung am Markt tätig sind. Die Ergebnisse zur Studie lieferte eine Online-Umfrage, die im September 2021 erfolgte.

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