Schroders: Ölpreis steigt erst langfristig

Die Analysten des britischen Vermögensverwalters Schroders gehen erst auf Sicht von anderthalb bis drei Jahren wieder von zeitweisen Ölpreisanstiegen auf bis zu 100 US-Dollar aus. Im Rahmen dieses Zeitfensters erwarten die Experten, dass es zu einer Erholung der Weltwirtschaft kommt, durch die auch der Energiehunger zunimmt.

Zwischen Juni und September 2009 sei wegen einer möglichen US-Dollar-Rallye zunächst eine Schwächeperiode zu erwarten. Zum Jahresende dürfte sich der Ölpreis dann wieder in Richtung des Preisziels von Saudi-Arabien bei 75 US-Dollar pro Fass bewegen, so die Experten.

Auf Sicht von 16 bis 18 Monaten sieht Schroders den Preis dann in einer Spanne von 50 bis 90 US-Dollar pro Fass schwanken, flankiert von einer schrittweisen Nachfrageerholung und anhaltenden Kürzungen der Opec-Produktion, wodurch der Überhang bei den Ölvorräten abgebaut werde.

„Das Aufwärtspotenzial ist zunächst noch begrenzt, weil allein Saudi-Arabien eine Überschusskapazität von mehr als vier Millionen Fass pro Tag aufweist. Langfristig dürfte der Ölpreis jedoch noch weiter steigen“, erklärt Schroders-Fondsmanager John Coyle, der das Portfolio des des „ISF Global Energy“ verwaltet.

Mit einer graduellen, in etwa 18 bis 36 Monaten zu erwartenden Erholung der Weltwirtschaft wachse auch die Energienachfrage. Bis dahin werden, so Coyle, die zahlreichen Investitionskürzungen und Projekteinstellungen in der Ölindustrie zu Angebotsengpässen führen, wie sie schon zu Beginn des Jahres 2008 beobachtet wurden.

In diesem Umfeld könne der Ölpreis zeitweise über 100 US-Dollar pro Fass ansteigen, um die Nachfrage abzukühlen und den Markt wieder ins Gleichgewicht zu bringen. (hb)

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