Mikrofinanz: Clever anlegen und Gutes tun?

Andreas Korth, Gründer der Beratungsgesellschaft Good Growth Institut für globale Vermögensentwicklung, erklärt die Grundidee von Mikrofinanz und wie der private Anleger profitieren kann.

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Mikrofinanz – ein neues altes Prinzip

Auch wenn die Vergabe von Mikrokrediten von dem Wirtschaftswissenschaftler Muhammad Yunus wiederentdeckt und als vermeintliche Innovation in den öffentlichen Fokus gerückt wurde, ist das Grundprinzip laut Andreas Korth nicht neu. Dieses sei vor knapp 160 Jahren im Westerwald erfunden worden und folge der Logik des Gruppenkredits genossenschaftlicher Banken.

Die Grundidee der Mikrofinanz ist denkbar simpel: Menschen in Ländern, in denen es kein Bankensystem gibt, soll die Möglichkeit geboten werden, Kredite aufzunehmen.

Den Zugang zu einer bisher nicht zur Verfügung stehenden Ressource, dem Kredit, ermöglichen die sogenannten Mikrofinanzbanken. Diese Art der Anlage mit Entwicklungshilfe zu kombinieren sei Professor Yunus zu verdanken.

Die Profiteure von einem Mikrofinanzbankensystem seien ganz allgemein Länder, in welchen es kein funktionierendes Bankensystem gibt, beispielsweise Südamerika, Mittelamerika, Afrika, Südostasien aber auch weniger entwickelte Regionen in Osteuropa wie der Kaukasus.

Die Vorteile: Kleinteilige Geschäfte und breite Streuung

Auch für den Privatanleger böten sich im Bereich der Mikrofinanz interessante Anlagemöglichkeiten. Selbstverständlich seien Kreditgeschäfte immer mit einem gewissen Risiko für den Anleger behaftet, allerdings handele es sich bei den Mikrokrediten um kleinteilige Geschäfte, die sehr breit gestreut sind.

Darüber hinaus könne beobachtet werden, dass die Ausfallraten bei Mikrokrediten geringer sind als bei amerikanischen Kreditkartenkrediten oder klassischen Konsumentenkrediten in Deutschland.

Laut Korth sprechen die große Risikostreuung, die Sicherheit der Anlage und die angemessene Verzinsung für eine stärkere Auseinandersetzung mit dieser Form der langfristigen Kapitalanlage. Fundamental ist eine hohe Transparenz der Investition, da oftmals mehrere Intermediäre im Spiel sind. Daher muss die Wertschöpfungskette mit ihren Intermediären sauber abgebildet und Bewertungen und Ratings mit einbezogen werden.

Konkret erhielten Anleger Informationen zu den Ländern, in denen sie über Assets verfügen und den lokalen Mikrofinanzinstituten.

Der Anlagehorizont solle aufgund der Transaktionskosten grundsätzlich bei mehr als einem Jahr liegen. Der Mikrofinanzmarkt sei außerdem noch sehr jung und die momentan angebotenen Produkte brächten wenig Provision und würden daher seitens der Banken nicht offensiv angeboten. Es liege also bei den Kunden, sich aktiv zu informieren.

Die einfachste Möglichkeit einer Partizipation liegt nach Aussage von Korth bei einer Vermögensverwaltung mit integrierter Mikrofinanz. (nl)

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