Konjunktursorgen belasten Rohstoffe

Die europäische Schuldenkrise und das übersichtliche Wirtschaftswachstum in China und den USA hemmen die Risikofreude der Investoren: „Davon sind zwar alle Anlageklassen betroffen, Rohstoffe verzeichnen jedoch die heftigsten monatlichen Rückschlage seit 2008“, weiß Ole Hansen, Rohstoffexperte der dänischen Saxo Bank.

Metal - onlineWährend der Index Dow Jones UBS Rohstoffe im Mai um mehr als neun Prozent an Wert verloren hat, ist der energielastige S&P GSCI um 13 Prozent nach unten gerutscht. Hansen: „Nach unten gezogen haben diesen Index vor allem die Ölsorten WTI und Brent. Seit ihren Höchstpreisen fielen beide Sorten um mehr als 20 Prozent. Dort ist jetzt sogar schon von einem Bärenmarkt die Rede.“ Der Fokus der Aufmerksamkeit verschiebe sich zusehends von geopolitischen Risiken hin zu einer rückläufigen Nachfrage.

Gold läuft noch am besten

Obwohl Goldanleger seit Wochen über angeschlagene Märkte klagten, hätten Edelmetalle im Mai die beste relative Performance der Commodities hingelegt. „Investoren haben Gold also noch nicht als sicheren Hafen abgeschrieben. In Euro hat Gold sogar einen leichten Gewinn verzeichnet,“ so Hansen.

Auch Platin gab im Mai nach. Hansen erklärt: „Der Abschlag von Platin gegenüber Gold hat sich auf 11,5 Prozent erhöht. Die Fundamentaldaten für das Edelmetall sehen aber gut aus, da Lieferengpässe einer weiterhin regen Automobilnachfrage gegenüberstehen.“

Auch Jeremy Baker, Portfoliomanager des Vontobel Fund – Belvista Commodity, glaubt, dass Konjunktursorgen die Preise belasten: „Im April sowie Anfang Mai sahen die Märkte einen Ausverkauf bei Rohstoffen, da die europäischen Zinsspreads aufgrund der sich andeutenden europäischen Bankenprobleme beträchtlich stiegen.“ (mr)

Foto: Shutterstock

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