Richtungswechsel an den Anlagemärkten: Daran ist er zu erkennen

Eine klare Wende ist bei Sektoren und Branchen erkennbar: Zyklische Aktien entwickeln sich besser als defensive Werte, und der Appetit auf Risiko steigt bei den Investoren. Davon profitieren besonders Aktien von Finanztiteln. Sie gelten zurzeit noch als preiswert und der Sektor wird als Nutznießer eines weiteren Rückgangs der Anleihepreise gesehen. Außerdem können Finanzaktien auch als Inflations-Absicherung des Portfolios dienen. Bei den defensiven Titel trotzt das Gesundheitswesen dem Trend. Hintergrund dafür könnte die Vermutung sein, dass die Trump-Administration die Medikamentenpreise nicht so stark kontrollieren wird, wie es unter Clinton der Fall gewesen wäre.

Der Wechsel kommt – die Ungewissheit bleibt

Wir denken, dass ein Kurswechsel zu erwarten ist und dann werden die alten Erfolgsrezepte nicht mehr gelten. Investmentansätze, die über die vergangenen zehn Jahre attraktiv waren, haben mittlerweile ein kritisches Preisniveau erreicht. Immer weiter schwindendes Wachstum und weltweite Inflationserwartungen sind verantwortlich für mittlerweile massive Aufschläge. Viele Sektoren, die als sicher galten, sind überfüllt und enthalten daher ganz spezielle Risiken. Eine kritische Betrachtung der bisherigen Anlagestrategie ist also angebracht. Allerdings wird der Weg für Investoren auch nach dem Wechsel kein leichter sein. Zumindest nicht im Jahr 2017. Die Märkte bewegen sich in einem zunehmend populistischen politischen Umfeld. Dazu kommen die bisher noch nicht klar vorhersehbaren Auswirkungen von Brexit und Trump als Präsident der Vereinigten Staaten.

Autor Werner Kolitsch ist Head of Germany and Austria bei M&G Investments.

Foto: M&G

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