Biotechnologie: Bakterien produzieren Rendite

Die Dynamik der Branche ist für Anleger Chance und Risiko zugleich, da Investoren die Nachfrage von Medikamenten und Therapien einschätzen können müssen, um ein Unternehmen beurteilen zu können. „Eine langfristige Investition in die sich schnell entwickelnde Branche kann am besten über ein breit gestreutes Portfolio gelingen“, sagt Harald Kober.

Anforderungen an Investoren

Und Anleger sollten langfristig investieren, nicht nur, weil die Branche volatil ist, sondern auch, „da die Entwicklung von Medikamenten ein langwieriges und kostspieliges Unterfangen ist, aber im Erfolgsfall ein enormes Aufwärtspotenzial birgt“, so Sjöstrom.

Zudem sollten Investoren ständig informiert bleiben und gegebenenfalls ihr Portfolio anpassen, wichtig ist auch genügend Expertise, um Titel selektiv wählen zu können. „Generell ist die Beurteilung der nächsten Werttreiber wie klinische Studiendaten und Zulassungsentscheide oft wichtiger als das Kurs-Gewinn-Verhältnis“, sagt Staijen.

Auch nach positiven Studiendaten sei es meist noch nicht zu spät, um Positionen zu kaufen oder auszubauen, da Unternehmen dann von der höheren Nachfrage infolge breiterer Analystenabdeckung profitieren. Gleichzeitig werde es immer wichtiger, einen Teil seiner Anlagen auch weit unten in der Wertschöpfungskette zu investieren, da hier das Potenzial größer sei.

Risikoreiche Investition

Investoren sollten dabei Risiken zwar tragen können, aber dennoch möglichst vermeiden, besonders die binären Risiken, wie bei Firmen, die nur an einem Produkt arbeiten. „Geduldige Anleger mit einem langen Zeithorizont, die selektiv und vor allem strategisch klug auch mal gegen den Trend investieren, werden aufgrund der Chancen, die der Biotech-Sektor bietet, belohnt werden“, fasst Mario Linimeier zusammen.

Die Biotech-Branche ist nach einem weniger erfolgreichen Jahr 2016 wieder im Aufwind. Geeignet ist die Branche aber nur für langfristig anlegende Investoren, die hohe Risiken tragen können.

Linimeier zählt die wichtigsten Eigenschaften von Fondsmanagern auf, die Biotechnologie-Portfolios managen: Sie müssen diszipliniert, auch über Krisen hinweg, investieren sowie die Risiken, die sie eingehen, ausreichend kontrollieren und streuen. Entscheidend ist, dass sie genügend Expertise und Erfahrung haben, um langfristige Wachstumstreiber und erfolgreiche Unternehmen identifizieren zu können. (kl)

Foto: Shutterstock

Lesen Sie den vollständigen Artikel in der in der aktuellen Cash. Ausgabe 11/2017

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