„Fed muss unabhängig bleiben“

Ein Berater des künftigen US-Präsidenten Donald Trump hat der US-Notenbank Fed auch künftig freie Hand zugesichert. Im Vorfeld gab es nicht zuletzt markige Ankündigungen von Donald Trump, die amerikanische Notenbank noch stärker an die Kandare legen zu wollen.

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Federal Reserve Bank: Die US-Notenbank soll auch in der Trump-Ära nicht an die Leine genommen werden.

„Was jeder will – die Regierung eingeschlossen – ist eine unabhängige Fed“, sagte Anthony Scaramucci am Dienstag beim Weltwirtschaftsforum in Davos. Diese Unabhängigkeit habe sich in den vergangenen 104 Jahren ausgezahlt. Der Trump-Regierung gehe es nun um die Wiederbelebung des amerikanischen Traums. Dazu müsse die Fed unabhängig agieren können.

Geldpolitik ist von Normalisierung weit entfernt

Zuletzt hatte die Notenbank in Washington die Leitzinsen in den USA wieder etwas über ihr historisch niedriges Finanzkrisen-Niveau gehoben. Die Geldpolitik sei aber noch weit entfernt von einer Normalisierung, sagte Scaramucci. Man müsse auch vorsichtig sein bei der Stärkung des Dollar, warnte er angesichts einer weiter lockeren Geldpolitik andernorts. Anthony Scaramucci kommt aus der Finanzbranche, sitzt im Trump-Übergangsteam und soll künftig auch eine Rolle im Weißen Haus spielen.

„Wir wollen keine Handelskriege“

Darüber hinaus betonte Scaramucci, dass man nicht an Handelskriegen interessiert sei, nach zuletzt scharfer Kritik an den Wirtschaftsplänen des künftigen US-Präsidenten Donald Trump. „Alles, worum wir bitten, ist, mehr Gleichheit in diese Handelsvereinbarungen zu bringen“, sagte der frühere Hedgefonds-Manager. Die „asymmetrischen Verträge“ der vergangenen Jahrzehnte hätten der Produktion in den USA schwer zu schaffen gemacht und große Teile der Arbeiterklasse in die Armut gestürzt.

Trump hatte angekündigt, gleich nach seiner Amtsübernahme internationale Freihandelsabkommen zu kündigen. Das hatte zu scharfer Kritik auch in China geführt. Die neue US-Administration wolle „phänomenale Beziehungen“ zu China pflegen, sagte Scaramucci. „Aber wenn sie an die Globalisierung glauben, dann sollten sie uns die Hand ausstrecken und symmetrische Vereinbarungen zulassen.“ Kurz zuvor hatte Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping in Davos in einer Grundsatzrede vor Protektionismus und Abschottung gewarnt. (dpa-AFX)

Foto: Shutterstock

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