Mit Wandelanleihen können sich Aktienanleger defensiver positionieren

Wandelanleihen kombinieren die Stärken zweier Asset-Klassen: die Sicherheit einer Anleihe mit dem Ertragspotenzial einer Aktie. Dank ihres hybriden Charakters können sie Aktien- und Rentenportfolios gleichermaßen optimieren.

Wandelanleihen oder Convertible Bonds kombinieren gleich mehrere Vorteile für Aktien- und Anleihe-Investoren.
Wandelanleihen oder Convertible Bonds kombinieren gleich mehrere Vorteile für Aktien- und Anleihe-Investoren.

Der Grund dafür liegt in der Vielzahl von Renditequellen, die sich mit globalen Wandelanleihen erschließen lassen. Die Wirkung von Wandelanleihen in institutionellen Portfolios untersucht Lupus alpha in einem aktuellen White Paper. Mit globalen Wandelanleihen können Investoren ganz unterschiedliche Ertragsquellen nutzen. Zu den wichtigsten Renditetreibern der hybriden Wertpapiere gehören: die Partizipation an der Kursentwicklung der Aktien, in die gewandelt werden kann, über das Delta. Hinzu kommen die Fixed Income-Komponenten (bspw. Kupon, geringe Sensitivität zu Zinsänderungen). Die regelmäßigen Zinserträge können dabei teilweise sogar höher ausfallen als bei Unternehmensanleihen mit vergleichbarem Rating ohne Aktienwandelrecht. Daneben profitieren Wandler über die eingebettete Aktienoption in Phasen steigender Marktunsicherheit (Volatilität). Häufig in den Verkaufsprospekten enthalten sind Schutzklauseln für den Fall der Übernahme der zugrunde liegenden Aktie. Im Falle von M & A-Transaktionen können Investoren so weitere Zusatzerträge erzielen. Je nach Ausprägung und Kombination dieser Renditetreiber lassen sich mit Wandelanleihen anleiheähnliche und aktienähnliche Profile oder eine ausgewogene Balanced-Positionierung darstellen. „Damit ist die Abbildung individueller Rendite-Risiko-Profile möglich, entsprechend der unterschiedlichen Anforderungen von Investors“, so Marc-Alexander Knieß, Portfolio Manager des Lupus alpha Global Convertible Bonds.

Unterscheidung von aktien- und rentenähnlichen Wandlern

Konkrete Investmentbeispiele zu den unterschiedlichen Funktionen von Wandelanleihen im Portfolio stellt das White Paper „Investieren in Wandelanleihen“ von Lupus alpha vor. Dabei wird anhand der Wandelanleihe-Emissionen des niederländischen Bauunternehmens BAM Groep und des mexikanischen Telekommunikationskonzerns America Movil beispielhaft gezeigt, wie sich aktien- und rentenähnliche Wandler unterscheiden, welche Charakteristika eine typische Balanced-Anleihe besitzt (am Beispiel des finnischen Finanzunternehmens Sampo) und wie Convertibles-Anleger von einzelnen Ereignissen bei Übernahmeaktivitäten (Twitter) profitieren können.

Vielfältige Möglichkeiten, Portfolios zu optimieren

Aus Sicht von Investoren bieten Wandelanleihen vielfältige Möglichkeiten, Portfolios zu optimieren. „Aktienanleger können sich defensiver positionieren, Fixed Income Investoren ihre Sensitivität gegenüber Aktien erhöhen und Multi-Asset-Anlegern bieten sie zusätzliche Diversifikation“, erläutert Stefan Schauer, ebenfalls Portfolio Manager des Lupus alpha-Fonds, die Vorteile von Wandelanleihen. Im Ergebnis können Anleiheinvestoren ihre Performance im Vergleich zu traditionellen Rentenanlagen verbessern und beispielsweise Anlagen in Unternehmensanleihen, High Yield Bonds oder auch Emerging Market Corporate Bonds ergänzen oder sogar ersetzen. Unter den Aktienanlegern bieten sich vor allem für Versicherungen im Vergleich zu einer Direktanlage deutliche Vorteile. Sie können ihr Aktienrisiko und damit die geforderte Eigenkapitalunterlegung unter Solvency II-Gesichtspunkten reduzieren und dennoch an der Aktienmarktentwicklung partizipieren. (fm)

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