Gute Aktienperformance zwischen Ankündigung und Ausschüttung der Dividende

Viele Anleger haben erkannt, dass die Dividendenrendite ein wesentlicher Performancetreiber bei Aktieninvestments ist. Doch vielen Investoren ist nicht bewusst, dass sie ihre Dividendenstrategie verfeinern können, wenn sie auf das richtige Timing achten.

Markus Zeiß, LBBW AM: „Der Zeitraum zwischen Ankündigung und Ausschüttung der Dividende ist häufig eine besonders erfolgversprechende Phase.“

„Historische Kursmuster zeigen, dass der Zeitraum zwischen Ankündigung und Ausschüttung der Dividende häufig eine besonders erfolgversprechende Phase ist“, sagt Markus Zeiß, Leiter Equity bei der LBBW Asset Management. In den vergangenen fünf Jahren ließ sich in dieser Zeit – bezogen auf den Euroraum – gegenüber dem Aktienindex EuroStoxx 50 eine Outperformance von 18,75 Prozent erzielen. Dabei lag die Volatilität nur bei rund zwei Dritteln der Schwankungsintensität des EuroStoxx 50.

Gute Stimmung im Vorfeld der HV mit positiven Auswirkungen auf den Kurs

Warum ist es so, dass Dividendentitel im Zeitfenster zwischen der Ankündigung und der Ausschüttung der Dividende besonders gut laufen? „Das hängt damit zusammen, dass Hauptversammlungen den Vorständen eine ideale Präsentationsfläche bieten“, erklärt Zeiß. Die Unternehmensspitze sei deshalb bestrebt, im Vorfeld der Hauptversammlung durch positive Nachrichten eine gute Stimmung unter den Anteilseigner aufzubauen.

Dies wirke sich entsprechend auf den Kurs der Aktie aus. Markus Zeiß, der mit seinen Fonds bereits mehrere Lipper Fund Awards gewonnen hat, macht sich diesen Timing-Effekt als Fondsmanager des LBBW Zyklus Strategie zunutze. Im Gegensatz zu klassischen Dividendenstrategien hält er die Papiere nur für eine relativ kurze Zeit im Portfolio.

Aktien aus dem Euroraum besonders ausschüttungsstark

Zeiß konzentriert sich dabei auf das Anlageuniversum des Euro Stoxx. Das ist kein Zufall. „Aktien aus dem Euroraum sind im internationalen Vergleich besonders ausschüttungsstark“, sagt der Fondsmanager. „Während sich die US-Wirtschaft bereits in einem fortgeschrittenen Stadium des Konjunkturzyklus befindet, kommt der Aufschwung in Europa jetzt erst richtig in Gang.“ Positive Frühindikatoren wie das gute Geschäftsklima, das hohe Verbrauchervertrauen und die anziehenden Auftragseingänge bestätigten den positiven Trend.

Die Folge: Bereits im vergangenen Jahr seien die Gewinne europäischer Unternehmen mit plus 13 Prozent stärker gestiegen als die Profite der US-Unternehmen mit plus neun Prozent. Dieser Trend setze sich fort. „Die Gewinnmargen der europäischen Unternehmen haben sich zuletzt deutlich verbessert. Damit haben die Unternehmen mehr Spielraum, ihre Aktionäre durch Dividenden am Unternehmenserfolg teilhaben zu lassen“, berichtet Zeiß.

Seite zwei: Timing als Erfolgsgeheimnis

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