Unternehmen im Privatbesitz: So profitieren Anleger

Viele Unternehmen bleiben länger in Privatbesitz, bevor sie beschließen, an die Börse zu gehen – wenn sie diesen Schritt überhaupt unternehmen. Aber was bedeutet das für Anleger? Ein Kommentar von Stephen Dover, Head of Equities bei Franklin Templeton.

Viele Unternehmen bleiben länger in Privatbesitz, bevor sie beschließen, an die Börse zu gehen.

Ich werde von Anlegern oft gefragt, welche Vorteile ein aktiv verwalteter Investmentfonds gegenüber einem passiven Fonds bietet. In Anbetracht der jüngsten, weithin beachteten Börsengänge von Uber, Lyft und Pinterest würde ich unter anderem darauf hinweisen, dass viele aktiv verwaltete Investmentfonds Zugang zu Unternehmen haben, die noch nicht an einer Börse notiert werden.

Unternehmen fühlen sich nicht mehr gezwungen, Aktien an öffentlichen Märkten zu handeln

Viele Unternehmen bleiben heute über eine längere Zeit hinweg in Privatbesitz, bevor sie beschließen, an die Börse zu gehen – wenn sie diesen Schritt überhaupt unternehmen. Dieser Trend, den Börsengang weiter hinauszuzögern, hat einige wichtige Konsequenzen für sowohl individuelle Anleger als auch den Markt insgesamt.

Alle US-Unternehmen haben einmal als Privatfirmen begonnen – nicht wenige von ihnen als kleine Familienbetriebe. Während ein Unternehmen wächst, wird häufig externes Kapital benötigt, um die Expansion fortzusetzen und das Geschäft zu stärken.

Für ein Unternehmen, das in Privatbesitz bleibt, kann diese Kapitalbeschaffung, also die Suche nach externen Investoren, schwieriger sein. Allerdings ist diese Herausforderung nicht mehr so groß, wie sie es früher einmal war.

Börsengang ist keine Voraussetzung mehr für Kapital

Heutzutage fühlen sich viele Unternehmen nicht mehr gezwungen, ihre Aktien an einem öffentlichen Markt wie der New York Stock Exchange, der NASDAQ oder anderen Börsen weltweit notieren zu lassen, um im Rahmen eines Börsengangs (IPO) Kapital aufzunehmen.

Insbesondere für „New Economy“-Firmen ist es heute leichter, sich auch ohne einen Börsengang Kapital zu verschaffen. Daher beschließen diese Unternehmen häufig, ihren Börsengang länger hinauszuzögern.

Ein Börsengang kann es einem Unternehmen ermöglichen, innerhalb kurzer Zeit große Mengen an Kapital von einer hohen Anzahl von Aktionären aufzunehmen. Er bedeutet allerdings auch, dass ein Unternehmen diesen Aktionären gegenüber nun rechenschaftspflichtig ist und höhere aufsichtsrechtliche Auflagen erfüllen muss. Zudem kann eine Börsennotierung mit erheblichen Kosten verbunden sein.

 

Seite 2: Warum Unternehmen an die Börse gehen sollten

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