Regelmäßig kommentiert Geir Lode von Federated Hermes die Auswirkungen der Corona-Pandemie. Diesmal: Value übertrifft Growth und die hochfliegenden Technologiegiganten büßten Gewinne ein – wer mag angesichts dieser Ereignisse von einem ruhigen Marktumfeld sprechen? Ein Kommentar von Geir Lode, Head of Global Equities bei Federated Hermes.
Nach dem Sturm tritt bekanntlich die Ruhe ein. Doch stellt sich gerade die Frage: Befinden wir uns noch in einer Phase des Sturms? Es ist verlockend, den Zusammenbruch der Märkte im März als eine Art Sturm zu betrachten. Doch das Sprichwort verspricht uns auch, dass nach dem Sturm etwas Wohlwollendes folgen würde. Ich glaube aber nicht, dass die Anleger an den globalen Aktienmärkten die Ereignisse der vergangenen Woche auch nur annährend als etwas Wohlwollendes einstufen würden.
Der irrationale Überschwang an den Märkten kam in dieser Woche abrupt zum Stillstand: Value-Aktien übertrafen plötzlich Growth-Titel und die hochfliegenden Technologienamen – insbesondere in den USA – mussten wieder einige ihrer jüngsten Gewinne einbüßen.
Growth übertrifft Value seit Jahresbeginn
Auch wenn das Ausmaß des jüngsten Value-Aufschwungs für Schlagzeilen sorgte, darf nicht vergessen werden, dass Growth-Strategien seit Jahresbeginn Value-Aktien bei Weitem übertroffen haben. Und selbst nach der jüngsten Erholung liegt der MSCI World Growth Index seit Jahresbeginn immer noch 30 Prozent über dem MSCI World Value Index. Ähnliche Value-Erholungen während der letzten Monate waren tendenziell von kurzer Dauer. Es ist noch zu früh, um das Ende der Growth-Rally zu verkünden. Aber diese Woche sollte den Anlegern eine Erinnerung daran sein, dass bei allem Überschwang der Sturm nie wirklich weit entfernt ist.