Nachhaltigkeit bei DWS-Fonds gerät ins Visier der Behörden

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Die Deutsche-Bank-Fondstochter DWS ist laut Insidern ins Visier der Aufsichtsbehörden geraten. Sowohl die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) als auch mehrere US-Behörden untersuchen Medienberichten zufolge die nachhaltigen Investmentprodukte des Vermögensverwalters.

Die DWS soll Angaben zu den Nachhaltigkeitskriterien (ESG) beim Asset Management zu hoch angesetzt haben, berichtete das „Wall Street Journal“ (WSJ) am Mittwochabend unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Die DWS-Aktie sackte am Donnerstag um mehr als zehn Prozent ab.

Die Untersuchungen durch US-Behörden, zu denen auch die Börsenaufsicht SEC zähle, befänden sich noch in einem frühen Stadium, schrieb das „WSJ“. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg ermittelt auch die deutsche Finanzaufsicht Bafin. Eine Sprecherin der Behörde wollte die Berichte auf Nachfrage nicht kommentieren. Auch die DWS selbst war zu keiner Stellungnahme bereit.

Die Aktie der Fondsgesellschaft sackte zuletzt um 13 Prozent auf 36,30 Euro ab. Das entsprach einem Verlust von etwa einer Milliarde Euro beim Börsenwert. Allerdings waren die Papiere auch erst tags zuvor auf ein Rekordhoch gestiegen. Im laufenden Jahr sind die Kursgewinne der Aktien nun auf rund vier Prozent abgeschmolzen. Im Fahrwasser der DWS-Aktien gaben auch die der Mutter Deutsche Bank um 2,4 Prozent nach und waren größter Verlierer im Leitindex Dax.

Dabei waren die Vorwürfe rund um das sogenannte Greenwashing gegen die DWS längst bekannt. So hatte die „Süddeutsche Zeitung“ bereits Anfang August berichtet, dass die DWS beim Thema Nachhaltigkeit nicht so weit fortgeschritten sei wie sie selbst angebe. (dpa-AFX)

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