Fed agiert wie erwartet

Im Mittelpunkt des Marktinteresses stand diesmal die Sitzung der US-Notenbank Fed. Diese tat, was von ihr erwartet wurde, und senkte die Zielbandbreite für die Leitzinsen um 25 Basispunkte auf 1,75 bis zwei Prozent. Gleichzeitig enttäuschten die Prognosen der Zentralbanker für die künftige Leitzinsentwicklung, die ominösen „Dots“, den Markt etwas. Ein Kommentar von Michael Jenssen, Head of Asset Management bei Moventum.


Für geopolitische Unsicherheit sorgten derweil Drohnen-Attacken auf saudische Ölförderanlagen, die mutmaßlich zu einem Ausfall von fünf Prozent der täglichen Ölförderung führen sollen. Die genauen Auswirkungen sind aber, wie auch der tatsächliche Initiator der Attacken, vorerst unklar.

Börsen reagierten sofort

Konjunkturseitig fielen in den USA die Umfragen der Einkaufsmanager in den Regionen New York (Empire-State-Index) und Philadelphia (Philly-Fed-Index) schwächer aus. Der Empire-State-Index fiel auf zwei Punkte, der Philly-Fed-Index auf 12,5 Punkte.

Einen Sprung nach oben machten hingegen die ZEW-Konjunkturerwartungen in Deutschland. Diese konnten immerhin von minus 44,1 auf minus 22,5 Punkte zulegen, bewegen sich damit aber immer noch tief im rezessiven Terrain. Die ZEW-Lagebeurteilung fiel derweil schwächer aus und zeigte einen Rückgang auf minus 19,9 Punkte.

Ölpreis ebenfalls betroffen

Auch im Reich der Mitte kühlt sich die Konjunktur weiter ab. Die Einzelhandelsumsätze stiegen nur noch um 7,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr, was deutlich unter der Konsenserwartung lag, und das Wachstum der Industrieproduktion fiel auf 4,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr, immerhin der tiefste Stand seit 17 Jahren.

Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte Brent legte angesichts der Attacken in Saudi-Arabien deutlich um mehr als vier US-Dollar zu und schloss auf 64,28 US-Dollar. Auf der Währungsseite legte der US-Dollar gegenüber dem Euro 0,66 Prozent zu. Auch der japanische Yen stieg gegenüber dem Euro und zwar um 0,82 Prozent.

Japanische Aktien profitieren

Im insgesamt leicht positiven Aktienmarktumfeld konnten insbesondere japanische Aktien überdurchschnittlich zulegen, gefolgt von europäischen und US-amerikanischen Titeln. Die Schwellenländer entwickelten sich auf dem Niveau der Industriestaaten. Während in den USA Growth-Aktien besser abschnitten, hatten in Europa Value-Aktien die Nase vorn. Nebenwerte wiesen in beiden Regionen eine Underperformance auf.

Auf Sektorebene dominierten in den USA die Segmente Versorger, Gesundheit und Energie, während zyklische Konsumtitel, Industrie- und Finanzwerte das Schlusslicht bildeten. In Europa sah das Bild ähnlich aus: Energie, Versorger und Gesundheit waren die besten Sektoren, Rohstoffe, zyklischer Konsum und Industrie die schwächsten.

Kursgewinne möglich

Im Rentenbereich konnten Euro-Staatsanleihen angesichts rückläufiger Zinsen Kursgewinne verbuchen. Hochzinsanleihen und Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating verzeichneten jeweils einen geringeren Wertzuwachs. Lokalwährungsanleihen aus den Schwellenländern gaben hingegen nach.

 

Foto: Shutterstock

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