Nach der Krise: Regierungen reagieren häufig mit Steuererhöhungen

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Im Anschluss an nationale Krisen, wie Finanzkrisen oder Naturkatastrophen, erhöhen Regierungen oft die Steuern. Dies ist das Ergebnis einer neuen Studie des ifo Instituts. „Der Großteil krisenbedingter Steuererhöhungen erfolgt schnell, also entweder bereits in der Krise oder im Jahr danach“, sagt Niklas Potrafke, Leiter des ifo Zentrums für öffentliche Finanzen und politische Ökonomie.

In Nachkrisenjahren werden Steuern häufiger erhöht als in anderen Jahren. Vor allem die persönliche Einkommensteuer, die Unternehmensteuer oder die Umsatzsteuer steigt in solchen Fällen, ergab die Studie. „Im Zuge dieser Steuererhöhungen sind oft auch das Wirtschaftswachstum gesunken und die Einkommensungleichheit in den betroffenen Ländern gestiegen“, sagt Potrafke. So zeigte sich zum Beispiel geringeres Wachstum insbesondere nach Steuersatzerhöhungen in der Folge von Finanzkrisen. 

„Die Politik sollte stärker beachten, dass Steuererhöhungen nach Krisen die wirtschaftliche Erholung beeinträchtigen können“, sagt Potrafke. Die Studie untersucht Steuerpolitiken nach 235 Krisen in 22 Industrie- und Schwellenländern über einen Zeitraum von 1962 bis 2014. Als Krisen werden Wirtschafts- und Finanzkrisen sowie Naturkatastrophen berücksichtigt. Betrachtet werden die persönliche Einkommensteuer, Unternehmensteuer, Umsatzsteuer, Verbrauchsteuer, Vermögensteuer und Sozialversicherungsbeiträge.

Studie: „Eine empirische Untersuchung von Steuerpolitiken nach Krisen“, von Clemens Fuest, Klaus Gründler, Niklas Potrafke und Fabian Ruthardt.

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