Staatliches Raubrittertum? Immobilienwirtschaft fordert niedrigere Grunderwerbsteuern

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Der Bundesverband der Immobilienwirtschaft übt harsche Kritik an den hohen Grunderwerbssteuern und fordert ein Zurücknahme auf 3,5 Prozent.

Angesichts steigender Immobilienpreise wird abermals Kritik an hohen Grunderwerbsteuern laut. Seit 2007 hätten die meisten Bundesländer nach und nach die Abgabe erhöht, kritisierte der Bundesverband für die Immobilienwirtschaft (BVFI) am Dienstag in Frankfurt. Ein Schritt zurück auf 3,5 Prozent des Kaufpreises oder weniger sei aber unabdingbar, um die Nebenkosten beim Wohnimmobilienerwerb zu senken.

Die Politik debattiere immer wieder über die Kaufnebenkosten, ignoriere aber die Grunderwerbsteuer systematisch, monierte der BVFI-Vorstandsvorsitzende Jürgen Engelberth. „In die eigenen Töpfe möchte man in dieser Sache anscheinend nicht greifen.“ Die Grunderwerbsteuer sei für Immobilienkäufer eine untragbare Belastung.

Seit 2006 dürften die Bundesländer, denen die Steuer zufließt, die Höhe selbst festlegen – seither folgten 28 Erhöhungen, kritisierte der BVFI. Der Verband vertritt Immobilienunternehmern, Investoren und Makler. Spitzensätze von 6,5 Prozent gebe es in Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, im Saarland, in Schleswig-Holstein und Thüringen. „Damit entlarvt sich die Grunderwerbsteuer eindeutig als Preistreiber bei den Kaufnebenkosten, im Gegensatz zu anderen Faktoren wie Notargebühren und gegebenenfalls Maklercourtage.“

Die kräftig gestiegenen Grunderwerbsteuern stehen schon länger in der Kritik von Immobilienverbänden. Auch das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat wiederholt Entlastungen bei der Steuer gefordert (dpa-AFX)

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