Die Scheu des Maklers vor der Pflege

Viele Pflege-Experten wären froh, wenn die Deutschen das eigene Pflegerisiko wenigstens annähernd so engagiert absichern würden wie ihre Arbeitskraft. Doch auch viele Makler scheuen sich laut einer aktuellen Umfrage davor, das Thema Pflege in der Beratung anzusprechen.

„In unserer Befragung gaben gerade einmal 45 Prozent der Makler an, dieses Thema auch aktiv bei ihren Kunden anzusprechen“, sagt Juliane Löffler von Assekurata Solutions.

Von einer Marktabdeckung von 40 Prozent, wie es im Markt für Berufsunfähigkeitsversicherungen (BU) der Fall ist, ist die Pflegezusatzversicherung noch weit entfernt. Derzeit verfügen nur rund 3,8 Prozent der 79 Millionen Pflegepflichtversicherten in Deutschland über eine Pflegezusatzpolice. Bislang wartet der Markt noch auf den vermeintlich kurz bevorstehenden Durchbruch.

Optimisten in der Mehrheit

In Bezug auf die zukünftige Geschäftsentwicklung liegen die Optimisten unter den von der Ratingagentur Assekurata befragten Maklern zwar deutlich in Führung – der Erwartungs-Saldo liegt mit 22 Punkten im Plus. Doch viele andere Versicherungssparten stehen im Vergleich deutlich besser dar als die Pflege (siehe Grafik).

„Die Gründe für das gedämpfte Stimmungsbild sind vielschichtig“, weiß Assekurata-Analystin Juliane Löffler zu berichten. Zwar sei unter den Maklern unumstritten, dass ein hoher Bedarf an Pflegeversicherung bestehe (siehe zweite Grafik). Allerdings werde das Thema im Beratungsgespräch „zu selten in den Vordergrund gerückt“, stellt Löffler fest.

 

Nur 45 Prozent der Makler sprechen das Thema Pflege an

„In unserer Befragung gaben gerade einmal 45 Prozent der Makler an, dieses Thema auch aktiv bei ihren Kunden anzusprechen. Befragt nach dem Grund antworteten mehr als die Hälfte, dass es für die Kunden wichtigere Absicherungsthemen gibt, wie beispielsweise eine hinreichende Altersvorsorge.“ Dies sei allerdings ein gewisser Widerspruch, so Löffler, da die Absicherung für den Pflegefall „unserer Meinung nach einen wichtigen Bestandteil der Altersvorsorge und somit eine Absicherung gegen Altersarmut darstellt“.

Seite zwei: Viele Verbraucher sehen keinen Bedarf für eine Absicherung

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