Altersstudie: Senioren sehen ihre wirtschaftliche Lage positiv

Die große Mehrheit der 65- bis 85-Jährigen in Deutschland blickt zufrieden auf das eigene Leben. Zu diesem Ergebnis kommt die „Generali Altersstudie 2017“, die das Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag der Generali Deutschland zum zweiten Mal nach 2013 durchgeführt hat.

Die positive Bilanz der eigenen Situation führt laut Studie aber nicht dazu, dass die Befragten die finanzielle Lage der eigenen Altersgruppe insgesamt als positiv einschätzen.
Die positive Bilanz der eigenen Situation führt laut Studie aber nicht dazu, dass die Befragten die finanzielle Lage der eigenen Altersgruppe insgesamt als positiv einschätzen.

Demnach zeichnet diese Generation insgesamt ein positives Lebensgefühl aus. Auf einer Skala von Null („überhaupt nicht zufrieden“) bis zehn („völlig zufrieden“) wählten die 65- bis
85-Jährigen im Durchschnitt die Skalenstufe 7,2. Dabei gibt es regional gesehen in Deutschland keine wesentlichen Unterschiede. Während Schleswig-Holstein das Ranking mit einem Wert von 7,5 anführt, liegt der Nachbar Mecklenburg-Vorpommern als Schlusslicht mit 6,8 nur unwesentlich zurück.

Fast zwei Drittel (62 Prozent) der 65- bis 85-Jährigen zogen eine positive Bilanz ihrer wirtschaftlichen Lage. Zehn Prozent bezeichneten ihre finanzielle Situation als sehr gut, 52 Prozent als gut. 31 Prozent der älteren Menschen in Deutschland bezeichneten ihre eigene wirtschaftliche Lage als durchschnittlich, sechs Prozent stufen sie als eher schlecht oder schlecht ein.

Die positive Bilanz der eigenen Situation führt laut Studie aber nicht dazu, dass die Befragten die finanzielle Lage der eigenen Altersgruppe insgesamt als positiv einschätzen. Vielmehr wird die wirtschaftliche Lage der älteren Menschen in Deutschland deutlich negativer eingestuft als die eigene Situation. 48 Prozent der 65- bis 85-Jährigen gehen davon aus, dass die materielle Situation der meisten älteren Menschen in Deutschland mäßig ist. Weitere 31 Prozent vermuten sogar, dass es den meisten ihrer Altersgenossen schlecht geht.

Unterschiede zwischen den sozialen Schichten

Insgesamt verfügen die 65- bis 85-Jährigen über ein Haushalts-Nettoeinkommen von durchschnittlich 2.410 Euro im Monat. Im Vergleich mit den Ergebnissen der Studie 2013 sind dies gut 200 Euro oder zehn Prozent mehr. Die persönlichen, frei verfügbaren Mittel der 65- bis 85-Jährigen sind in vier Jahren um 20 Prozent von monatlich 522 Euro auf 628 Euro gestiegen. Allerdings gibt es erhebliche Unterschiede: Das frei verfügbare Einkommen differiert zwischen 351 Euro bei Personen der Gruppe mit niedrigerem Einkommen und durchschnittlich 1.027 Euro bei Personen der Gruppe mit höherem Einkommen.

Die Unterschiede zwischen den sozialen Schichten zeigen sich laut Studie nicht nur im Einkommen, sondern auch in der persönlichen Gesundheitsbilanz. Während 52 Prozent der 65- bis 85-Jährigen aus den höheren sozialen Schichten eine positive Bilanz ihres Gesundheitszustandes ziehen, ist dies nur bei 28 Prozent der Gleichaltrigen aus den unteren sozialen Schichten der Fall. Gleichzeitig kennen elf Prozent der 65- bis 85-Jährigen die Situation, auf Hilfe und Pflege durch andere angewiesen zu sein, bereits aus eigener Erfahrung. Diese Erfahrungen nehmen jenseits der 80 Jahre auf 21 Prozent zu. Insgesamt 20 Prozent der 65- bis 85-Jährigen sind mit der Situation konfrontiert, dass ihr Partner Pflege benötigt. Für die Studie wurden 4.133 Personen befragt.

Immer noch hoher Anteil von Autofahrern

Ein weiteres Ergebnis der Studie: Die Mehrheit der älteren Generation führt ein abwechslungsreiches und aktives Leben. So ist mehr als die Hälfte (58 Prozent) der 65- bis 85-Jährigen heute noch mit dem eigenen Auto unterwegs. Bei den 65- bis 69-Jährigen (69 Prozent) sind dies mehr als doppelt so viele wie 1985 (30 Prozent). Bei den 80- bis 85-Jährigen ist der Anteil der Autofahrer sogar um mehr als das Zehnfache angestiegen. 38 Prozent dieser Altersklasse nutzen heute noch den eigenen PKW. (kb)

Foto: Shutterstock

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