Forderung: Für Bedürftige reine Pflegekosten ganz übernehmen

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat die Pläne der SPD im Grundsatz begrüßt, den Eigenanteil für Bedürftige oder Angehörige an den Pflegekosten zu begrenzen. „Es ist richtig, die Bezahlbarkeit der Pflege für die Betroffenen zukunftssicher zu regeln“, sagte Stiftungsvorstand Eugen Brysch der Deutschen Presse-Agentur.

Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt ebenso wie die Kosten. Die Beiträge sind durch die Betroffenen nur schwer zu schultern. Neue Ansätze zur Finanzierung sind nötig.

 

Allerdings müsse die SPD präzisieren, welcher Anteil der Kosten bei ambulanter wie stationärer Pflege begrenzt werden solle. Brysch schlug vor, dass die Pflegeversicherung die reinen Pflegekosten für die Bedürftigen komplett übernimmt. Den Rest – also etwa im Heim den Aufwand für Unterbringung, Verpflegung und Investitionen – „zahlt dann jeder selbst, je nachdem welcher besondere Komfort gewünscht wird“.

Brysch erläuterte: „Die Heimkosten bestehen nicht nur aus dem Pflegesatz.“ Vielmehr kämen Unterbringung, Verpflegung und Investitionen noch hinzu. Wenn also die Begrenzung des Eigenanteils im Heim diskutiert werde, müsse zunächst klar werden, von welchen Kosten die Rede sei. Dasselbe gelte für die ambulante Pflege zuhause.

Würden die reinen Pflegekosten sowohl bei der stationären als auch bei der ambulanten Pflege komplett übernommen, könnten die Pflegebedürftigen weiterhin selbst entscheiden, welche Form der Pflege sie in Anspruch nehmen möchten. Zudem sei so die Pflegephilosophie „ambulant geht vor stationär“ weiter gewährleistet. (dpa-AFX)

Foto: Shutterstock

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