Eine faire Altersvorsorge bezieht auch Care-Arbeit mit ein

Mutter pflegt ihr krankes Kind
Wenn berufstätige Eltern ihre kranken Kinder pflegen müssen, ist Flexibilität gefragt.

Ist die Altersvorsorge in Deutschland fair geregelt? Was zeichnet ein gutes Vorsorgeprodukt aus? Sollte für eine faire Altersvorsorge auch Care-Arbeit, also die Versorgung der Familie, ausreichend berücksichtigt werden? Welche Bedeutung spielen Sicherheit und Rendite. Und wie gut ist die Aufklärung über Vorsorgemöglichkeiten. Eine Fairness-Studie der Huk Coburg fördert spannende Erkenntnisse zutage.

Bei der Frage, was unbedingt zu einer fairen Altersvorsorge dazugehören sollte, stechen zwei Aspekte besonders hervor: Zwei Drittel aller Befragten legen Wert auf eine gute Rente für Geringverdiener (68 Prozent) sowie für Menschen, die Care-Arbeit leisten (67 Prozent).

Quelle: Huk Coburg

Das zeigt, wo es noch Verbesserungsbedarf gibt. Denn für diese Gruppen ist das Szenario Altersarmut besonders real.

Care-Arbeit: große Zustimmung bei Frauen

Auffällig ist der Unterschied zwischen den Geschlechtern. So geben 70 Prozent der Frauen an, dass eine gute Rente für Menschen, die Care-Arbeit leisten, wichtig für eine faire Altersvorsorge ist. Bei den Männern sehen das 64 Prozent so.

Ein ähnliches Bild ergibt sich beim Thema „Gute Renten für Geringverdiener“: Während mehr als zwei Drittel der weiblichen Befragten (68 Prozent) dies wichtig finden, sind auf männlicher Seite 62 Prozent dieser Meinung.

Einkommen beeinflusst Wahrnehmung von Fairness 

Große Unterschiede gibt es auch bei den Einkommensklassen. Auf die Frage, welche Aspekte für eine faire Altersvorsorge besonders wichtig sind, geben 82 Prozent der Befragten mit einem Einkommen von unter 1.500 Euro im Monat an, dass eine gute Rente für Geringverdiener nicht fehlen darf. Ein Wert, der sukzessiv kleiner wird, je höher das Einkommen ausfällt: Während von den Teilnehmern, die zwischen 2.500 und unter 3.500 Euro verdienen, noch 66 Prozent diese Einschätzung teilen, fällt der Wert ab einem Einkommen von über 5.000 Euro auf 49 Prozent.

Außerdem fällt auf, dass gerade bei den Jüngeren der Wunsch nach einer guten Aufklärung über Vorsorgemöglichkeiten besonders stark ausgeprägt ist: Während der Bundesdurchschnitt bei 46 Prozent liegt, halten 57 Prozent der 18- bis 29-Jährigen diesen Aspekt für einen wichtigen Baustein, um eine faire Altersvorsorge zu gestalten.

Was zeichnet ein faires Vorsorgeprodukt aus? Sicherheit kommt vor Rendite

Wenn es um Versicherungen, Sparpläne und Fonds geht, wünscht sich die Mehrheit der Befragten (71 Prozent) vor allem eines: große Sicherheit. Und die rangiert deutlich vor dem Punkt Rendite beziehungsweise Ertrag.

Besonders die ältere Generation schreibt diesem Aspekt hohe Relevanz zu. Bei den Teilnehmern zwischen 50 und 59 Jahren liegt der Anteil sogar bei 75 Prozent, bei den über 60-Jährigen sind es 74 Prozent. Ebenfalls wichtig sind für alle Befragten transparente Kosten (64 Prozent) und geringe Gebühren (62 Prozent). Die Höhe oder vielmehr der Ertrag wird von den Befragten mit 63 Prozent erst an dritter Stelle mitgenannt.

Quelle: Huk Coburg

Wer sich eine faire Beratungssituation vorstellt, assoziiert diese besonders häufig mit „Offenheit in Bezug auf Vor- und Nachteile“ (79 Prozent) und wünscht sich, dass der Berater auf die jeweilige persönliche Situation eingeht (76 Prozent).

Quelle: Huk Coburg

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