Ziegert verbucht hohe Wohnungsnachfrage in Berlin

Der Berliner Immobilienvermittler Ziegert Bank- und Immobilienconsulting hat sein umsatzstärkstes Quartal seit Firmengründung verzeichnet. Insbesondere die Nachfrage durch ausländische Käufer und Anwohner der Hauptstadt sei hoch.

„Nach einer leichten Abschwächung im zweiten Quartal zieht die Nachfrage nach Eigentumswohnungen in Berlin wieder stark an“, berichtet das Unternehmen. In den Monaten Juli bis September habe Ziegert insgesamt 245 Einheiten verkauft, mehr als doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum. Zugleich habe sich der Geldumsatz von 49,1 auf 64,8 Millionen Euro erhöht.

Den Nachfragesprung erklärt Geschäftsführer Nikolaus Ziegert mit einer Reihe von interessanten Neubauprojekten in den Innenstadtbezirken Mitte und Friedrichshain sowie den gestiegenen Mieten in der Stadt. „Im Segment um die 3.000 Euro je Quadratmeter haben wir heute viele Kunden, die früher eine Wohnung eher gemietet als gekauft hätten“, erläutert Ziegert. „Immer mehr Berliner nutzen das Zinsniveau, um der Spirale der Mietsteigerungen zu entgehen und dauerhaft günstig in ihrer Stadt wohnen zu können.“

Ein weiterer Impuls sei das gestiegene Interesse ausländischer Käufer. Über 23 Prozent der Käufer bei Ziegert kämen aktuell aus dem Ausland, das seien rund fünf Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Auch der Anteil der Berliner Käufer habe sich in den vergangenen zwölf Monaten von 46 auf 54 Prozent erhöht. Vergleichsweise gering sei dagegen das Interesse aus dem übrigen Bundesgebiet. „Sofern es eine Verbindung zwischen Inflationsangst, wirtschaftlicher Verunsicherung und der steigenden Wohnungsnachfrage in Berlin gibt, scheint dieses vor allem für die ausländischen Käufer zu gelten“, analysiert Ziegert.

Nach Ziegerts Auffassung wird die Bedeutung der allgemeinen wirtschaftlichen Verunsicherung für die individuellen Kaufentscheidungen überschätzt: „Käufer treffen ihre Entscheidung nach wie vor auf der Grundlage von rationalen ökonomischen Erwägungen. Emotionen entscheiden nur die Frage, welche Wohnung gekauft wird, nicht ob jemand zum Käufer wird.“ Zudem seien die Ansprüche der Interessenten keineswegs gesunken. Unter den Berlinern gebe es allerdings eine vergleichsweise hohe Nachfrage aus mittleren Einkommensschichten, die sich maßgeblich am Preis orientiere. „Investoren, die sich bei der Preisgestaltung zurückhalten, können auch in Cityrandlagen wie Lichtenberg oder Weißensee mit einem guten Verkaufsergebnis rechnen“, so Ziegert. (bk)

Foto: Shutterstock

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