Social Media: Aufholbedarf in der Immobilienbranche

Social Media sind in der Immobilienbranche noch zu wenig verbreitet, so eine aktuelle Studie. Zudem gebe es noch Verbesserungsbedarf in der Kommunikation mit den Nutzern.

Insgesamt 60 Prozent der Immobilienunternehmen nutzen noch keine Sozialen Netzwerke wie Facebook, Twitter, Google+ oder Youtube. Dies ist das Ergebnis einer Studie der Dr. ZitelmannPB., in der die 338 größten Immobilien-unternehmen aus zehn Teilsegmenten untersucht wurden.

Der Fokus der Studie lag auf der Analyse der Facebook-Auftritte. Von den 338 Firmen verfügten insgesamt 81 über Facebook-Unternehmens-seiten, die auf Basis von zwölf Kennzahlen ausgewertet wurden. Die beste Facebook-Seite hat demnach Immobilienscout24.

Soziale Netzwerke würden in den einzelnen Teilsegmenten der Branche sehr unterschiedlich stark genutzt, so die Untersuchung. „Am Social-Media-affinsten sind die Wohnungsmakler, von denen sich lediglich 21 Prozent vor Sozialen Medien verschließen“, sagt Alexander Knuppertz, stellvertretender Leiter Online-Positionierung bei der Dr. ZitelmannPB. Ebenfalls sehr aktiv seien Gewerbemakler, Wohnungsunternehmen und Immobilienportale. Am wenigsten wollten börsennotierte Immobilien-AGs, Fondsanbieter und Asset Manager mit Social Media in Berührung kommen: Fast 80 Prozent hätte noch keine Erfahrung mit Sozialen Netzwerken gesammelt. Facebook, Youtube und Twitter seien gleichermaßen beliebt in der Immobilienbranche, Google+ sei insgesamt eher unbedeutend.

Mit Social Media die Branche erreichen

„In der Immobilienbranche wird oft angeführt, dass die Entscheider über Social Media nicht erreicht werden können. Vor fünf Jahren war das sicherlich noch richtig. Langsam ist jedoch eine Trendumkehr zu beobachten“, sagt Knuppertz. Die 81 Facebook-Seiten der untersuchten Immobilienunternehmen haben durchschnittlich etwa 2.600 Fans pro Seite.

Über dem branchenweiten Schnitt von 2.600 „Gefällt mir“-Angaben liege nur das Segment der Immobilienportale mit durchschnittlich fast 11.000 Fans. Dieser Mittelwert werde maßgeblich durch Immobilienscout24 (70.544 Fans), Immowelt (49.596 Fans) und Immonet (40.593 Fans) bestimmt und sei alles andere als repräsentativ für andere Immobilienunternehmen. Das viertbeste Unternehmen ist KSK Immobilien mit 6.455 Fans. Ohne die drei großen Ausreißer von den Immobilienportalen sinke der Durchschnitt auf nur etwa 670 Fans. „Natürlich spielt es bei der Höhe der Fan-Zahl auch eine große Rolle, ob die jeweilige Facebook-Seite auf ein B2C- oder ein B2B-Publikum ausgerichtet ist“, sagt Knuppertz.

Sieben von zehn Firmen reagieren nicht auf Anfragen

Verbesserungsbedarf bestehe auch noch bei den Reaktionszeiten. Die Studie maß beim einem Test auf den 81 untersuchten Facebook-Seiten die Reaktionszeiten auf eine einfache Frage eines Nutzers. Erschreckend sei, dass 68 Prozent der Unternehmen nach sieben Tagen noch nicht reagiert hätten. Nur 22 Prozent antworteten noch am selben Tag. Vorbildlich hätten sich dabei die Betreiber von Immobilienportalen sowie Wohnungsbestandshalter und Projektentwickler verhalten. Die Hälfte von ihnen reagierte noch am selben Tag. (bk)

Foto: Shutterstock

 

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