Umfrage: Schwerer Stand für private Pflegezusatzpolicen

Wenn man einer Umfrage traut, fristen private Pflegezusatzpolicen ein kümmerliches Dasein in der Produktlandschaft der Assekuranz. Demnach liegt die Abschlussbereitschaft bei unter einem Prozent, obwohl die Policen in der Bevölkerung bislang kaum verbreitet sind.

Die Studie „Pflegespiegel 2011“ des Marktforschungs- und Beratungsinstituts You Gov Psychonomics kommt zu dem Ergebnis, dass lediglich acht Prozent der Deutschen Pflegeversicherungen abgeschlossen haben. Für „sehr wichtig“ halten laut der Analyse, die auf einer Befragung von 1.000 Bundesbürgern ab 20 Jahren basiert, nur zehn Prozent der Versicherten diese Produkte.

Die Ablehnung der Menschen sei oftmals auf einem Unbehagen gegenüber dem Thema Pflegebedürftigkeit begründet, so die Studienmacher. Erst das Eintreten eines Pflegefalls im sozialen Umfeld bedeute häufig das Ende dieser Verweigerungshaltung und markiere den Beginn einer sachlichen Auseinandersetzung mit Absicherungsmöglichkeiten und Produkten.

Dr. Oliver Gaedeke, Vorstand und Leiter der Finanzdienstleistungsmarktforschung von You Gov Psychonomics, hält diese Einstellung für kurzsichtig und sieht erhebliches gesellschaftliches Risikopotenzial: „Derzeit sind rund 2,4 Millionen Menschen pflegebedürftig und Schätzungen gehen davon aus, dass sich diese Zahl bis 2050 auf 4,7 Millionen nahezu verdoppeln wird.“ Der schon jetzt knappe Zuschuss für Pflegefälle aus der gesetzlichen Absicherung müsse in den nächsten Jahrzehnten noch weiter zusammengestrichen werden.

Doch obwohl die Deutschen der Absicherung durch die gesetzliche Pflegeversicherung der Studie nach insgesamt nur geringes Vertrauen schenken, fällt der derzeitige Informationsstand über Absicherungsmöglichkeiten im Pflegefall bislang gering aus.

Seite 2: Welche Anbieter bei den Kunden am beliebtesten sind

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