Elementarschäden: VZBV fordert staatliche Ausfalldeckung

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) hat eine staatliche Ausfalldeckung für Schäden durch Hochwasser, Sturmfluten oder Erdrutsche gefordert. Diese solle einen verpflichtenden privaten Versicherungsschutz ergänzen und greifen, wenn Schäden die Höchstgrenzen des Versicherungsschutzes übersteigen, teilt der VZBV mit.

Lars Gatschke: „Nur eine Versicherungspflicht ist geeignet, für eine flächendeckende Abdeckung des Risikos gegen Elementarschäden zu sorgen.“

Die angemessene Absicherung gegen Naturgefahren sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, erklären die Verbraucherschützer. Allein durch private Vorsorge sei das Ziel nicht zu erreichen. Gerade in Zeiten des Klimawandels seien daher zusätzliche staatliche Maßnahmen erforderlich, heißt es.

VZBV hält den privaten Deckungsgrad für zu gering

„Der Anteil von Haushalten, die hinreichend gegen Elementarschäden versichert sind, ist zu gering“, sagt Lars Gatschke, Finanzmarktreferent beim vzbv. „Bei einem Modell, das auf Freiwilligkeit basiert, erwarten wir ähnlich wie bei der privaten Haftpflichtversicherung, einen maximalen Deckungsgrad zwischen 60 und 70 Prozent.“

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Ein höherer Durchdringungsgrad brauche zusätzliche Maßnahmen, wie etwa die Einschränkung der Vertragsfreiheit, so Gatschke. „Nur eine Versicherungspflicht ist geeignet, für eine flächendeckende Abdeckung des Risikos gegen Elementarschäden zu sorgen.“

Verbraucherschützer plädieren für verpflichtende Elementarschadenversicherung

Eine verpflichtende Versicherung gegen Elementarschäden würde „zu einer gerechteren Verteilung der Folgekosten von Naturgefahren führen“, fährt Gatschke fort, „weil alle Eigenheimbesitzer eine solche Versicherung abschließen müssen statt über staatliche Aufbauhilfen den Steuerzahler damit zu belasten.“

Zur Prävention wären auch begleitende Maßnahmen im Bauordnungs- und Planungsrecht erforderlich, fordert der VZBV. Dies trage dazu bei, das Schadensrisiko durch Umweltkatastrophen zu reduzieren. Zusätzlich sollten Verbraucher unterstützt werden, „die mit steigenden Versicherungsprämien an die Grenzen ihrer finanziellen Leistungsfähigkeit stoßen“. (lk)

Foto: Shutterstock

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