Hanse Merkur wird bescheidener

Die Hanse Merkur Versicherungsgruppe plant, 2015 das 14. Jahr in Folge zu wachsen – allerdings nicht mehr zweistellig wie noch im Geschäftsjahr 2014, das die Hamburger mit einem Einnahmenplus von 12,3 Prozent abschlossen. „Es ist viel schwieriger geworden“, sagte der Vorstandsvorsitzende Eberhard Sautter im Hinblick auf Niedrigzinsumfeld, LVRG und Solvency II.

Die Vorstände der Hanse Merkur (v.l.n.r.): Raik Mildner, Holger Ehses, Eberhard Sautter (Vorstandsvorsitzender), Dr. Andreas Gent, Eric Bussert

Während die Branche ihre Beitragseinnahmen in 2014 lediglich um 2,7 Prozent steigern konnte, waren es bei der Hanse Merkur gut zehn Prozentpunkte mehr. Den Wachstumskurs möchte Konzernlenker Sautter auch in diesem Jahr fortsetzen, denn spätestens 2018 soll die Zwei-Milliarden-Hürde übersprungen werden. Ende 2014 lagen die Beitragseinnahmen bei rund 1,776 Milliarden Euro – 195 Millionen mehr als 2013.

Sautter beklagt geringere Verdienstmöglichkeiten

Ganz so rasant wird es aber in diesem Jahr nicht weitergehen: Für 2015 rechnet Sautter mit einem Wachstum von vier bis fünf Prozent. Das starke erste Quartal mit einem Zuwachs von 9,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum werde man „nicht über das gesamte Jahr halten können“, betonte der Hanse-Merkur-Chef. Dies gelte auch für das Plus von 16,2 Prozent im Segment Altersvorsorge, in dem sich laut Sautter noch ein Überhang aus dem vergangenen Jahr bemerkbar macht.

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Die Gründe für die neue Bescheidenheit der Hanseaten erklärte der Vorstandschef auf der heutigen Bilanzpressekonferenz in Hamburg mit dem zunehmend schwierigen Umfeld: „Sie können heute mit dem Geschäft weniger verdienen und von dem, was Sie weniger verdienen, dürfen Sie weniger behalten – und davon müssen Sie auch noch mehr Eigenkapital bilden.“

„Durch Solvency II wird der Druck größer, Bestände abzugeben“

Gleichwohl betrachtet Sautter die Niedrigzinsphase und erhöhte regulatorische Anforderungen infolge von LVRG und Solvency II als Chance, neue Zukäufe zu tätigen.

Seite zwei: Neues Provisionsmodell lässt noch auf sich warten

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