SPD fordert Entlastung beim Zahnersatz

Angesichts gestiegener Zahnersatz-Zuzahlungen fordert auch die SPD eine Entlastung der Versicherten. „Man kann inzwischen die soziale Situation eines Menschen wieder an seinen Zähnen erkennen. Gerade Rentner haben oft schlechte Zähne“, sagte Karl Lauterbach, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion, der „Passauer Neuen Presse“.

Karl Lauterbach, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion
Karl Lauterbach, stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion

Ähnlich hatte sich zuvor schon die Linken-Abgeordnete Sabine Zimmermann geäußert. „Es ist skandalös, dass Menschen notwendige Behandlungen aus Angst vor hohen Kosten nicht durchführen lassen.“

Das Bundesgesundheitsministerium hatte auf ihre Anfrage hin neue Zahlen veröffentlicht. Demnach gaben private Haushalte 2005 für Zahnersatz rund 2,62 Milliarden Euro zusätzlich aus. 2010 seien es 3,02 Milliarden Euro und 2014 schon 3,14 Milliarden Euro gewesen.

Lauterbach will Expertenkommission

Lauterbach sagte: „Zahnsanierungen werden häufig aufgeschoben oder gar nicht erst durchgeführt – aus finanziellen Gründen. Das ist ein unhaltbarer Zustand.“ Er forderte, den Umfang der von den Krankenkassen zu ersetzenden Zahnersatz-Leistungen zu überprüfen und zu erweitern. Dafür bedürfe es einer unabhängigen Expertenkommission. (dpa-AFX)

Foto: spdfraktion.de (Susie Knoll/Florian Jänicke)

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