„Wohlstand für alle auch mit kleinen Beiträgen möglich“

Ein anderes Bild ergibt sich, wenn die Investoren statt in den europäischen Aktienmarkt in ihren jeweiligen nationalen Markt investiert hätten. Mit 33.061 Euro Kapitaleinkommen, davon 21.608 Euro Dividendenzahlungen, und einer Rendite von jährlich 14,34 Prozent hätten Anleger in Spanien am besten abgeschnitten.

Der deutsche Aktienmarkt hat mit knapp zwölf Prozent p.a. etwas besser als der europäische Markt abgeschnitten. Die italienischen Investoren wären mit einer Rendite von 9,10 Prozent p.a. Schlusslicht geworden. Ohne die Dividendenzahlungen von 8.299 Euro wäre der Saldo in Italien negativ ausgefallen.

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Regelmäßiges Kapitaleinkommen und Vermögensaufbau

Der Effekt für die Kapitaleinkünfte wäre beachtlich. Angenommen ein Investor hätte über die gesamten 22 Jahre in den Sparplan eingezahlt und hätte alles reinvestiert, so würde er heute etwas großzügig gerundet über 40.000 Euro verfügen. Bei einer Dividendenrendite von drei Prozent würde er jedes Jahr einen „Aktienzins“ (Dividende) von 1.200 Euro erhalten – das sind 100 Euro im Monat. „Eine schöne Aufbesserung der Rente, oder?“ meint Naumer.

Bei einer Dividendenrendite von drei Prozent würde der Anleger jedes Jahr eine Dividende von 1.200 Euro erhalten.

Die Kapitalmarktanalysten haben auch die Auswirkungen für den Vermögensaufbau untersucht. Mit nur 50 Euro monatlich besäßen die Erwerbstätigen der fünf untersuchten Länder heute rund 45 Prozent der börsennotierten Unternehmen in Europa, rund 2,5 Billionen Euro.

„Ist die Piketty‘sche Kritik der Kapitalakkumulation letztlich nicht auch eine Kritik, dass zu wenige Menschen am unternehmerischen Kapital und damit an der daraus resultierenden Risikoprämie beteiligt werden?“ fragt Naumer. Für ihn steht fest: „Wohlstand für alle ist möglich, auch mit kleinen Beiträgen.“ (fm)

Foto: Andreas Varnhorn

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