Nachhaltigkeit hält bei Private Equity Einzug

Der Haupttreiber für verantwortungsvolles Investieren liegt nicht im Druck der Investoren begründet, sondern in der Risikoprüfung. Über 90 Prozent der Befragten achten in der Due-Diligence-Phase auf ESG-Kriterien, während fast 60 Prozent ESG beim Fundraising berücksichtigen. „Nachhaltigkeitskriterien gehören heute zum Standardrepertoire, um ein mögliches Zielunternehmen zu bewerten. Defizite bei ESG-Aspekten können daher den Ausschlag bei der Entscheidung geben, sich an einem Unternehmen zu beteiligen oder nicht“, sagt Norman Lemke, Vorstand der RWB Group. 78 Prozent der weltweiten PE-Manager geben an, bereits Unternehmensbeteiligungen aufgrund von Bedenken bei der Nachhaltigkeit abgelehnt zu haben.

Auch in der Halteperiode geben acht von zehn Befragten an, auf die Einhaltung von Nachhaltigkeitskriterien zu achten. Drei Viertel der PE-Manager glauben, dass sich die Berücksichtigung von ESG-Aspekten positiv auf die Reputation eines Zielunternehmens auswirkt, etwa die Hälfte erwartet Effekte auf die Marge.

Relevanz der jeweiligen Exit-Strategie

In der Verkaufsphase hängt die Relevanz von der jeweiligen Exit-Strategie ab: Beim Börsengang geben über 60 Prozent an, ESG-Aspekte als „sehr wichtig“ bzw. „essentiell“ zu betrachten. Sind es bei der Übernahme durch ein Unternehmen noch über 50 Prozent, sinkt die Relevanz beim Verkauf an eine andere Private-Equity-Gesellschaft – dem sogenannten Secondary Buyout – aus Sicht des Verkäufers auf unter 40 Prozent. Trotz der offensichtlich hohen Relevanz von ESG-Kriterien für PE-Manager  gibt es noch Nachholbedarf: Bislang bekennen sich nur zwei von fünf Befragten  öffentlich zum Handeln nach ESG-Richtlinien. (fm)

Foto: RWB

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