Axa Deutschland-Report: „Babyboomer“ zeigen sich frustriert

Quer durch alle Alters- und Einkommensschichten werde die Situation im Ruhestand gegenüber dem Erwerbsleben inzwischen äußerst negativ beurteilt. Nur bei einem Drittel der Berufstätigen (33 Prozent) überwiege heute noch Freude beim Gedanken an den Ruhestand.

Quelle: Axa

Bei etwa der Hälfte (51 Prozent) dominieren Axa zufolge die Sorgen. Etwa zwei von drei Erwerbstätigen (64 Prozent) mache das Thema Altersvorsorge heute mehr Angst als früher, denn schon rund vier von zehn unter ihnen (39 Prozent) sehen die die Gefahr zu verarmen als größte Sorge für das Alter.

Vor zwei Jahren seien das erst drei von zehn (32 Prozent) gewesen. Nur die Sorge von Erkrankungen sei damit im Hinblick auf den Ruhestand in Deutschland noch größer (60 Prozent).

Ruheständler immer unzufriedener

Drastisch sei zudem, wie der gesellschaftliche Status von Ruheständlern empfunden werde. So sagen 54 Prozent der befragten Berufstätigen, dass Menschen im Ruhestand ein geringeres gesellschaftliches Ansehen als Erwerbstätige haben. Ruheständler sehen das sogar zu drei Vierteln (72 Prozent) so.

Im Vergleich zu den Vorjahren habe auch die Unzufriedenheit der Rentner und Pensionäre mit ihrer Lage zugenommen. Nur noch zehn Prozent von ihnen berichten von einer verbesserten Lebensqualität als zuvor.

Im Jahr 2016 gaben das noch mehr als doppelt so viele an (24 Prozent). Ein Grund dafür ist laut Axa, dass vor allem die Neu-Rentner ihre veränderte Situation sehr negativ beurteilen.

Politik muss handeln

„Es hat seit 2016 zwei vergleichsweise deutliche Erhöhungen der gesetzlichen Renten gegeben – und dennoch wächst die Unzufriedenheit der Ruheständler weiter. Das zeigt, dass die Ursachen tiefer liegen müssen. Sie entzündet sich offenkundig vor allem an der finanziellen „Fallhöhe“ zwischen dem Berufs- und Rentner-Leben in Deutschland.“

Ein weiteres Absinken des gesetzlichen Rentenniveaus soll in den kommenden Jahren durch die Einführung einer Mindestgarantie verhindert werden. Diese politische Maßnahme habe in den Augen der Berufstätigen und Ruheständler jedoch eine auffällig geringe Priorität.

So finden zwar 69 Prozent von ihnen eine solche Garantie des Rentenniveaus „gut“ oder „sehr gut“, jedoch geben deutlich mehr (79 Prozent) der Befragten an, eine „höhere Rentenanrechnung von Erziehungszeiten“ zu wünschen, so Axa.

Mindestrente für langjährig Versicherte eher unbeliebt

Diese Maßnahme erhalte die insgesamt höchste Zustimmung unter allen Befragten als „gut“ oder „sehr gut“. Auf Rang zwei der Prioritätenskala folge der „Einbezug von Selbstständigen und Beamten in die gesetzliche Rentenversicherung (77 Prozent).

Den dritten Rang nehme ein, dass „aus den Steuereinnahmen des Staates höhere Zuschüsse genommen werden zur Finanzierung der gesetzlichen Rentenkasse“, gleichauf mit „dem automatischen Beitritt aller Berufsanfänger in eine betriebliche Altersversorgung“ (jeweils 76 Prozent).

Auffällig sei außerdem, dass eine Mindestrente für langjährig Versicherte nur 33 Prozent Zustimmung als „gut“ oder „sehr gut“ erhalte. Vo deutlich mehr, nämlich 43 Prozent, werde sie hingegen als „schlecht“ oder „sehr schlecht“ angesehen.

Seite drei: Bundesbürger werden pessimistischer

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