Ablenkung im Straßenverkehr: Smartphone, Alkohol und Gruppendruck gefährden junge Autofahrer

Junger Autofahrer wird abgelenkt, Ablenkungsstudie der DA Direkt
Foto: Cash./ChatGPT
Junge Autofahrerinnen und Autofahrer in Deutschland lassen sich deutlich häufiger ablenken als ältere. Vor allem das Smartphone bleibt Hauptfaktor.

Junge Autofahrerinnen und Autofahrer sind laut der neuen DA Direkt Ablenkungsstudie 2025 besonders gefährdet: 72 Prozent von ihnen lassen sich am Steuer stark ablenken. Neben der Smartphone-Nutzung spielen auch Gruppendruck und Alkoholkonsum eine Rolle.

Junge Autofahrerinnen und Autofahrer in Deutschland lassen sich deutlich häufiger ablenken als ältere. Das zeigt die aktuelle Ablenkungsstudie 2025 des Direktversicherers DA Direkt. Demnach sind fast drei Viertel der unter 30-Jährigen (72 Prozent) regelmäßig stark abgelenkt – sei es durch das Smartphone, Essen, Gespräche oder andere Tätigkeiten. Im Durchschnitt aller Befragten liegt der Anteil bei 58 Prozent.

„Die Ergebnisse unserer Studie zeigen deutlich, wie groß die Herausforderung durch Ablenkung am Steuer gerade für junge Fahrerinnen und Fahrer ist. Jeder Unfall durch Ablenkung oder riskantes Verhalten ist potenziell vermeidbar. Deshalb setzen wir uns als Versicherungsunternehmen für Aufklärung, Prävention und ein verantwortungsvolles Miteinander im Straßenverkehr ein“, sagt Peter Stockhorst, CEO von DA Direkt.

Smartphone im Fokus junger Fahrer

Vor allem das Smartphone bleibt der Hauptfaktor für Ablenkung. Fast jeder dritte Autofahrer unter 30 nutzt es bei fast jeder Fahrt. „Dies ist unproblematisch, sofern es im parkenden Auto oder mit einer Handyhalterung passiert, etwa als Navi oder zum Abspielen von Musik“, erklärt Oliver Frindt, Kfz-Versicherungsexperte bei DA Direkt. Doch 15 Prozent der jungen Fahrer lesen regelmäßig Textnachrichten während der Fahrt, jeder Zehnte nutzt Social Media oder nimmt sogar an Online-Meetings teil.

Um die Versuchung zu vermeiden, rät DA Direkt, das Handy stummgeschaltet auf die Rückbank zu legen oder sicher zu verstauen. Für dringende Telefonate sollte eine Pause eingelegt werden. Denn nicht nur das Telefonieren mit dem Gerät am Ohr ist verboten – auch das Lesen oder Schreiben von Nachrichten oder das Ablesen der Uhrzeit, wenn das Handy in der Hand gehalten wird.

Alkohol und Gruppendruck erhöhen das Risiko

Auch beim Thema Alkohol zeigt die Studie bedenkliche Ergebnisse: Knapp jeder zweite Autofahrer unter 30 gibt an, schon einmal nach Alkoholkonsum gefahren zu sein. 29 Prozent schätzen sogar, dass sie dabei mehr als 0,5 Promille hatten. Zudem hält fast jeder Fünfte geringe Alkoholmengen am Steuer für unproblematisch. Dabei gilt bis zum 21. Geburtstag und in der Probezeit ein absolutes Alkoholverbot.


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„Wenn Alkohol oder der Konsum anderer Rauschmittel ursächlich für einen Schadensfall oder Unfall war, gefährdet der Fahrer zudem seinen Versicherungsschutz“, warnt Frindt. Besonders riskant ist das Fahren in Gruppen. Jeder dritte junge Fahrer fühlt sich laut Studie durch Kommentare oder Verhalten von Mitfahrern unter Druck gesetzt. Jeder Zweite kennt Situationen, in denen Bekannte trotz Alkoholkonsum gefahren sind oder andere zum Fahren gedrängt haben.

Prävention durch frühe Fahrerfahrung

Um dem entgegenzuwirken, empfiehlt DA Direkt jungen Menschen die Teilnahme am begleiteten Fahren ab 17 Jahren. In diesem Rahmen fährt ein erfahrener Erwachsener mit, der mindestens 30 Jahre alt ist und seit fünf Jahren den Führerschein besitzt. Dadurch sammeln Jugendliche Fahrpraxis und lernen, sich in kritischen Situationen selbstbewusst zu behaupten – auch gegenüber Gruppendruck.

Die DA Direkt Ablenkungsstudie 2025 basiert auf einer Online-Befragung von 2.680 Autofahrerinnen und Autofahrern ab 18 Jahren, die mindestens zwei- bis dreimal pro Woche fahren. Darunter waren 517 Teilnehmer unter 30 Jahren. Die Erhebung wurde im Oktober 2025 durchgeführt und gilt als repräsentativ für diese Zielgruppe.

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