AfW: Vermittlerzahlen sinken – Maklermodell trotzt dem Trend

Norman Wirth
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Norman Wirth, geschäftsführender Vorstand des AfW.

Trotz eines erneuten Rückgangs der Gesamtzahl an registrierten Vermittlern zeigt sich das unabhängige Maklermodell stabil. Laut aktueller DIHK-Zahlen legten sowohl Versicherungsmakler als auch Finanz- und Immobiliardarlehensvermittler mit § 34f- bzw. § 34i-Zulassung leicht zu.

Die Zahl der in Deutschland registrierten Versicherungsvermittlerinnen und -vermittler ist weiter rückläufig. Zum Stichtag 1. Juli 2025 waren laut Deutschem Industrie- und Handelskammertag (DIHK) insgesamt 179.923 Personen im Vermittlerregister eingetragen. Das entspricht einem Minus von rund 3.100 im Vergleich zum Vorjahr beziehungsweisen einem Rückgang um 1,7 Prozent.

Ausschließlichkeit besonders betroffen

Am stärksten betroffen ist erneut der Ausschließlichkeitsvertrieb. Hier sank die Zahl der gebundenen Vertreterinnen und Vertreter um 3,3 Prozent auf 99.797. Damit setzt sich der seit Jahren anhaltende Trend fort, dass sich Vermittlungsstrukturen konsolidieren – besonders in den klassischen Vertriebswegen der Versicherer. Im Gegensatz dazu entwickelt sich der unabhängige Maklermarkt stabil weiter. Die Zahl der registrierten Maklerinnen und Makler ist im Jahresvergleich leicht um 225 auf insgesamt 46.771 gestiegen. Das entspricht einem Zuwachs von 0,5 Prozent.


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Verbandsvertreter wie Norman Wirth, geschäftsführender Vorstand des AfW Bundesverband Finanzdienstleistung, sehen im Maklermodell ein belastbares Fundament – auch in einem Markt, der sich durch zunehmende Komplexität, Regulierung und Digitalisierung stark verändert. Der Wunsch nach unternehmerischer Eigenständigkeit, freier Produktauswahl und individueller Beratung nimmt zu. Gleichzeitig bieten Maklerpools, Dienstleister und Plattformanbieter heute eine professionelle Infrastruktur, die auch kleineren Einheiten erlaubt, effizient zu arbeiten und regulatorische Anforderungen zu erfüllen.

§34f-Vermittler legen zu

Auch bei den anderen relevanten Vermittlergruppen ist die Entwicklung stabil bis leicht positiv. Die Zahl der Finanzanlagenvermittlerinnen und -vermittler mit Zulassung nach § 34f Gewerbeordnung stieg im Vergleich zum Vorjahr von 40.742 auf 41.018. Das entspricht einem Zuwachs von 0,7 Prozent. Bei den Immobiliardarlehensvermittlerinnen und -vermittlern gemäß § 34i GewO wurde ein Anstieg von 57.420 auf 57.711 registriert – ein Plus von 0,5 Prozent.

Trotz wachsender regulatorischer Anforderungen zeigt sich der Markt insgesamt aufnahmefähig für neue Beraterinnen und Berater. Persönliche Beratung bleibe gerade bei komplexen Finanz- und Vorsorgethemen gefragt, so Wirth, auch weil rein digitale Lösungen in diesen Bereichen häufig an ihre Grenzen stoßen. Die aktuellen Zahlen liefern somit auch ein wichtiges Signal an den Branchennachwuchs. Wer sich heute für eine Tätigkeit als Maklerin oder Makler entscheidet, trifft auf ein stabiles und zukunftsfähiges Berufsfeld mit Perspektive.

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