Andreas Kroll zu Gast bei Markus Lanz – strategische Rohstoffe im Zentrum der Debatte

Foto: Screenshot ZDF-Mediathek
Andreas Kroll bei Lanz

Der Unternehmer und Rohstoffexperte Andreas Kroll war gestern in der ZDF-Sendung „Markus Lanz“ zu Gast und berichtete dort über die große Bedeutung von Seltenen Erden und weiteren Rohstoffen für die deutsche und europäische Wirtschaft sowie die Folgen von Exportbeschränkungen.

Bereits zu Beginn der Sendung griff Lanz das prägende Narrativ aus Krolls Buch „Das Kokain der Industrie“ auf – und stellte damit klar, wie zentral das Thema strategische Rohstoffe inzwischen in der gesellschaftlichen Debatte angekommen ist.

Kroll erläuterte, warum kritische Metalle längst zum geopolitischen Machtfaktor geworden sind und weshalb Europa strukturell Gefahr läuft, seine industrielle Handlungsfähigkeit zu verlieren. Um die Brisanz greifbar zu machen, brachte er eine Germanium-Linse mit – ein Bauteil, das in Nachtsichtgeräten und Wärmebildkameras genutzt wird. Die Linse zeigte eindrücklich, wie strategisch bedeutend wenige Gramm eines Rohstoffs sein können.


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Kroll machte auch deutlich, wie verletzlich Europa aufgrund seiner Abhängigkeit von wenigen Lieferländern geworden ist. Selbst kleine Exportkontrollen könnten bereits ausreichen, um Produktionen zum Stillstand zu bringen – in der Energiewende, im Maschinenbau, in der Mikroelektronik oder in der Verteidigungsindustrie.

Mit Noble Elements hat Kroll nach eigenen Angaben einen der größten privatwirtschaftlichen Rohstoffpuffer im deutschsprachigen Raum aufgebaut. Das Unternehmen lagert demnach strategische Metalle in Hochsicherheits- und Zollfreilagern und bietet produzierenden Unternehmen damit die Möglichkeit, sich aktiv gegen Knappheiten und geopolitische Risiken abzusichern.

Die Zeitfenster werden kleiner

Die Erkenntnisse aus dieser praktischen Arbeit mündeten in das Buch „Das Kokain der Industrie“, das Kroll gemeinsam mit Andreas Pietsch veröffentlicht hat. Darüber hinaus treibt Kroll mehrere Initiativen voran, die sich zu einem komplementären System europäischer Rohstoffsicherung entwickeln:

  • Strategische Rohstoffreserven: Aufbau realer Metallbestände als industrielle Sicherheitsreserve, die im Ernstfall sofort verfügbar ist.
  • Seltene Erden AG: Die erste physisch hinterlegte Rohstoffaktie Europas – ein reguliertes Instrument, das gleichzeitig reale Metallbestände für Europa aufbaut und Investoren Zugang zu strategischen Rohstoffen ermöglicht.
  • Finomet: Eine Blockchain-basierte Plattform, die Lieferketten von der Mine bis ins Lager vollständig transparent und ESG-konform dokumentieren kann.

Alle Projekte verfolgen Kroll zufolge ein gemeinsames Ziel: Europa unabhängiger, widerstandsfähiger und technologisch souveräner zu machen.

In der Sendung bei Markus Lanz erläuterte Kroll, warum die Zeitfenster für strukturelle Veränderungen kleiner werden, welche Risiken bereits sichtbar sind – und welche Maßnahmen jetzt notwendig sind, damit Europa seine Position als Industriestandort langfristig halten kann.

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