Bas hat ihren Vorschlag damit begründet, dass die Einnahmen der gesetzlichen Rentenversicherung verbessert werden müssten. In die Rentenversicherung sollten deshalb auch Beamte, Abgeordnete und Selbständige einzahlen.
Norman Wirth, Vorstand des Vermittlerverbands AfW, ist davon wenig begeistert: „Rentenpolitik – Ist denn noch Wahlkampf???“, schreibt er auf Linkedin. „Das Berufsbeamtentum ist verfassungsrechtlich geschützt. Die Mehrheit der Beamten sind Landesbedienstete. Eine solche Reform würde nicht nur einen grundlegenden Systemwechsel bedeuten, sondern auch umfangreiche Gesetzesänderungen auf Landesebene erfordern.“
Für die Rentenkasse wäre das ein Schock, so Wirth: „Die hohen Pensionsansprüche der Beamten wären kurzfristig kaum durch Beiträge zu decken – die Folge wären massive Mehrbelastungen für die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler.“ Eine Umsetzung mit der Union sei völlig unrealistisch. „Doch das größere Problem: Ohne Konsens bei der ersten Säule wird es sicherlich auch wieder keine Fortschritte bei der zweiten und dritten Säule, der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) und der geförderten privaten Altersvorsorge, geben.“ Mit solchen Vorschlägen drohe eine politische Blockade insbesondere zulasten der jüngeren Generationen.
Wirth fordert stattdessen einen realistischen Blick auf die „unsäglichen Haltelinien“ und deren Folgen, eine teilweise Kapitaldeckung der gesetzlichen Rentenkasse und eine innovative, unbürokratische Reform der geförderten privaten Altersvorsorge – einschließlich Riester.