„Die Grundannahmen des PEPP sind richtig. Es fehlt aber der Unterbau. Und es ist mit vielen Webfehlern schlecht gemacht. So musste es scheitern“, stellt Prof. Dr. Michael Heuser fest, wissenschaftlicher Direktor des Diva (Deutsches Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung). Ein klares Indiz für das Scheitern sei der Verbreitungsgrad. Es stelle sich die Frage, warum es quasi keine Anbieter gibt, warum die Idee des PEPP nicht aufgegriffen wird. Denn ohne entsprechende Angebote könne ein PEPP nicht reüssieren.
Einer der Hauptgründe für das Scheitern dürften aus Sicht des Diva die völlig unterschiedlichen Rahmenbedingungen für private und betriebliche Altersvorsorge in den EU-Staaten sein. So sei beispielsweise das Alterssicherungsniveau der gesetzlichen Rente höchst unterschiedlich. Der gravierendste Kritikpunkt aber ist der Kostendeckel in Höhe von einem Prozent, der sich am Ende im europäischen Gesetz wiederfand.
„In der EU ist davon zu hören, dass man mit dem PEPP einen zweiten Anlauf unternehmen will. Wir sind gespannt darauf, ob die EU-Kommission und die Eiopa den Bericht des Rechnungshofes aufmerksam studieren. Nach unserer Auffassung müssten vor Installierung eines PEPP zunächst die Systeme der Alterssicherung harmonisiert werden, in die ein PEPP immer eingebunden ist. Ansonsten kann es gar nicht EU-weit funktionieren, und zumindest die Idee der Portabilität ist dann dahin“, betont Heuser.