Diva-Umfrage: So stehen die Deutschen zur Frühstart-Rente

Michael Heuser
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Michael Heuser, wissenschaftlicher Leiter des Diva

Das Deutsche Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung (Diva) hat in einer Sonderbefragung ermittelt, wie die Bevölkerung die Idee der Frühstart-Rente bewertet.

Das Konzept der Frühstart-Rente sieht vor, dass der Staat für jedes Kind zwischen dem 6. und 18. Lebensjahr monatlich zehn Euro in ein individuelles, kapitalgedecktes Altersvorsorgedepot einzahlt. Das angesparte Kapital soll der Grundstock für eine spätere Rente sein.

Von den 1.000 Befragten sehen 57,6 Prozent sie positiv, über alle Alters- und Einkommensklassen hinweg. Weitere 27,8 Prozent befürworten die Frühstart-Rente, wenn die Eltern oder andere Verwandte einen Eigenbeitrag zuzahlen. Bei Eltern und Verwandten gibt es eine hohe Zustimmung, die staatlichen zehn Euro Frühstart-Rente durch eigene Zuzahlungen aufzustocken: 70,3 Prozent der Großeltern, Tanten und Onkel und 78,7 Prozent der Eltern und der Befragten mit Kinderwunsch sind dazu bereit.


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Geht es um die Anlage des Geldes, spricht sich eine klare Mehrheit der Befragten für Flexibilität aus. Die Politik sollte also die Anlagemöglichkeit nicht auf eine einzige Form, zum Beispiel nur Aktiendepot, reduzieren, sondern auch denen gerecht werden, die beispielsweise eine Rentenversicherung oder einen Bausparvertrag bevorzugen. Das sehen 56,9 Prozent der Befragten so.

Die Finanzierung der gesetzlichen Renten ist für Prof. Michael Heuser, wissenschaftlicher Direktor des Diva, eine der zentralen Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte. In diesem Kontext ordnet er die Frühstart-Rente ein: „Es ist evident, dass die Frühstart-Rente in den besonders herausfordernden nächsten 30 Jahren keinen Beitrag zur Finanzierung der Rente leisten kann. Dafür kommt sie Jahrzehnte zu spät. Sie ist ein Zukunftsprojekt, von dem nachfolgende Generationen profitieren werden. Die Bundesregierung wäre gut beraten, den Bürgern dies so deutlich zu sagen.“

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