Fahrtenbuch statt Pauschale: Wie Dienstwagen-Nutzer spürbar Steuern sparen

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Foto: Smarterpix/saragolfart
Viele Dienstwagen-Fahrer verzichten jedes Jahr auf bares Geld.

Viele Dienstwagen-Nutzer in Deutschland zahlen mehr Steuern als nötig. Laut Berechnungen von Vimcar könnten sie durch ein Fahrtenbuch oft mehrere tausend Euro pro Jahr sparen. Die Potenziale sind gerade bei gängigen Modellen beachtlich.

Viele Dienstwagen-Fahrerinnen und -Fahrer zahlen mehr Steuern als nötig. Das zeigen Berechnungen des Flottenbetreiber Vimcar. Demnach verzichten rund 940.000 Dienstwagen-Fahrerinnen und -Fahrer in Deutschland jedes Jahr auf bares Geld. So viele Menschen nutzen ihren Dienstwagen laut Vimcar Berechnungen auch privat, versteuern die Privatnutzung aber pauschal über die Ein-Prozent-Methode. Mit einem Fahrtenbuch könnten sie pro Jahr und Fahrzeug im Schnitt 2.617 Euro oder insgesamt 2,47 Milliarden Euro Steuern sparen.

Grundlage für diese Summe sind reale Nutzungsfälle aus dem Vimcar Firmenwagenrechner. „Wer ein Fahrtenbuch nutzt, holt sich sein Weihnachtsgeld im Grunde selbst zurück“, weiß Felix Schmidt, Chief Product & Technology Officer bei der Vimcar Muttergesellschaft Shiftmove. „Viele Dienstwagen-Fahrerinnen und -Fahrer sparen damit jedes Jahr mehrere tausend Euro. Genug Geld für Geschenke, eine kurze Auszeit oder einfach mehr finanziellen Spielraum zum Jahresende.“

Steuerspar-Potenzial für Dienstwagen-Klassiker

Beispielhaft für das Steuerspar-Potenzial nennt Vimcar einen VW Passat Variant, als Diesel ein klassisches Langstrecken-Fahrzeug. Mit der klassischen Dienstwagen-Motorisierung als 2.0 TDI mit 150 PS und in der Business-Ausstattung lassen sich mit dem Fahrtenbuch (bei Fahrzeugkauf, Brutto-Listenpreis plus 15 Prozent Sonderausstattung, 18 Prozent Rabatt; 20 Kilometer Arbeitsweg (einfache Strecke), 50.000 Kilometer Gesamtfahrleistung pro Jahr, 20 Prozent Privatnutzung) bis zu 2.254 Euro Steuern im Jahr sparen. Wer lieber zum Konzern-Bruder Audi A5 Avant mit 204-PS-Diesel greift, spart in ähnlicher Höhe: Bis zu 2.270 Euro sind in diesem Fall drin.


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Größere Kombis wie der Audi A6 Avant oder der BMW 5er Touring bieten nach der Berechnung sogar noch höheres Spar-Potenzial. So können Dienstwagen-Fahrerinnen und -Fahrer mit dem großen Ingolstädter Kombi mit 204 PS starkem Diesel-Motor pro Jahr bis zu 3.044 Euro sparen, mit dem BMW 520d Touring mit 197 PS sogar bis zu 3.245 Euro. Immer noch beachtlich ist der mögliche jährliche Steuer-Bonus, wenn Fahrerinnen und Fahrer beliebter kleinerer Dienstwagen für die Versteuerung ihrer Privatfahrten ein Fahrtenbuch nutzen. Beim VW Tiguan 1.5 eTSI mit 150 PS sparen Dienstwagen-Fahrerinnen und -Fahrer mit dem Fahrtenbuch bis zu 1.615 Euro Steuern pro Jahr.

Steuern sparen: Fahrtenbuch versus Ein-Prozent-Regelung

Nutzen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer oder Selbstständige einen Dienstwagen auch für private Zwecke, können sie für die Besteuerung zwischen der pauschalen Versteuerung über die sogenannte Ein-Prozent-Regelung oder dem Führen eines Fahrtenbuchs wählen.

Mit der pauschalen Versteuerung wird jeden Monat ein Prozent des Bruttolistenpreises des Firmenwagens als geldwerter Vorteil versteuert. Für den Arbeitsweg kommen noch einmal 0,03 Prozent des Listenpreises pro einfachem Entfernungskilometer hinzu.

Alternativ können Beschäftigte mit Dienstwagen ein Fahrtenbuch führen und müssen nur jene Strecken versteuern, die sie privat gefahren sind, plus den Arbeitsweg mit 0,03 Prozent des Listenpreises pro einfachem Entfernungskilometer. Der Wechsel von der Ein-Prozent- auf die Fahrtenbuchmethode ist jeweils zum 1. Januar eines neuen Jahres oder bei Erhalt eines neuen Dienstwagens möglich.

Welche Methode günstiger ist, hängt vor allem vom Listenpreis, der Jahresfahrleistung und dem privaten Nutzungsanteil ab. Viele Konstellationen mit überwiegend dienstlicher Nutzung sprechen für das Fahrtenbuch, betont Vimcar.

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