Wachstumsentdecker

Deswegen müssen Berater und ihre Kunden nach Meinung des AGI-Chefinvestors in diesem Jahr Fonds präferieren, die auf stabile Unternehmen mit nachhaltigen Cashflows achten, ihren Fokus auf Aktien mit hohen Dividenden oder aber auf Unternehmensanleihen haben.

Denn auf Kursgewinne allein ist kein Verlass: „Der raue Gegenwind, der auch für die rückläufige Entwicklungen der Aktienkurse in 2011 verantwortlich war, dürfte in den kommenden Monaten anhalten und die Börsen im laufenden Jahr beeinträchtigen. Die Finanzmärkte werden eine Fortdauer der Schuldenkrise in Europa weiterhin einpreisen“, so Utermanns Ausblick.

Eine nachhaltige Erholung kann aus seiner Sicht nur dann erfolgen, wenn eine glaubwürdige Lösung der Schuldenkrise in der Eurozone in greifbare Nähe rückt oder die volkswirtschaftlichen Daten auf eine Stabilisierung der wirtschaftlichen Aktivitäten hindeuten. Bei weltweit verlangsamter Konjunktur und nur mäßigen Aktienrenditen stabilisieren hohe Dividendenzahlungen die Performance eines Depots.

Utermann empfiehlt, innerhalb der Industriestaaten derzeit US-Aktien gegenüber europäischen Titeln zu bevorzugen. Das größte Wachstumspotenzial sieht der AGI-Stratege allerdings woanders. Während die Industrieländer sich am Rande einer Rezession bewegen, sollen aufstrebende Märkte wie China, Brasilien, Indien und Co. dank einer höheren Binnennachfrage prosperieren.

Auf diesen Märkten, die ihre Wirtschaftskraft regelmäßig alle paar Jahre verdoppeln, sorgt noch Wachstum für Rendite. Sogenannte Frontier Markets wie Südkorea oder die Türkei folgen im Windschatten. Auch wenn Utermann kurzfristige Rückschläge dort nicht ausschließen will: „Unser vergleichsweise optimistischer Ausblick für Emerging Markets stimmt uns – ungeachtet der Bewertungen – in strategischer Hinsicht positiv für sämtliche Anlageklassen in diesen Wachstumsmärkten: Aktien, Anleihen und Devisen.“

Als Grund für diese klare Empfehlung nennt er das niedrige Wachstum und die politischen Unwägbarkeiten in vielen Teilen der Welt. Neben vielen Fragezeichen in den USA und der Eurozone drohen geopolitische Risiken im Iran, Nordkorea oder Nordafrika: „Ein antizyklisches Verhalten und eine langfristige Orientierung sind für Anleger das Gebot der Stunde.“

Zu den erfolgreichsten Aktieninvestoren außerhalb der etablierten Wirtschaftsmächte zählt Wilhelm Schröder, seit Auflage im Mai 2002 Fondsberater des Nestor Australien. Sein Fonds konnte den Aufschwung nach der Finanzkrise 2008 mehr als jeder andere nutzen und erzielte in den vergangenen drei Jahren das beste Ergebnis aller Investmentfonds weltweit.

Seite 7: Im Visier der Berater

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