Die Hamburger Privatbank M.M.Warburg & CO legt einen Themenfonds mit Fokus auf die europäische Verteidigungsindustrie auf. Der European Defence Equity Fund (WKN: A40X8U für die I-Tranche, A40X8V für die R-Tranche) investiert in börsennotierte Unternehmen aus der Rüstungsbranche sowie in angrenzende Sektoren wie Logistik und Infrastruktur. Das Portfolio soll zwischen 40 und 50 Titel umfassen.
Geopolitik verändert Anlagestrategien
Hintergrund für die Auflage ist die veränderte sicherheitspolitische Lage seit dem russischen Angriff auf die Ukraine und der Eskalation im Nahen Osten. Auch Angriffe auf kritische Infrastrukturen und zunehmende Cyberbedrohungen lassen das Interesse an Verteidigungsthemen steigen.
„Die aktuellen geopolitischen Entwicklungen haben uns vor Augen geführt, dass Sicherheit und Verteidigungsfähigkeit keine Selbstverständlichkeit sind“, sagt Stephan Schrameier, Vorstand von M.M.Warburg & CO. „Mit dem European Defence Equity Fund ermöglichen wir privaten und institutionellen Anlegenden, von der notwendigen Stärkung der europäischen Verteidigungsfähigkeit und somit von einem strukturellen Wachstumsmarkt zu profitieren – unabhängig davon, ob sie Warburg-Kunde sind oder nicht.“
Langfristige Perspektive durch politische Weichenstellungen
Auch auf politischer Ebene wurde der Kurs zuletzt neu gesetzt. Die Bundesregierung hat Verteidigung und Infrastruktur zu einem Schwerpunkt erklärt, kreditfinanzierte Investitionen sind durch Änderungen an der Schuldenbremse erleichtert worden. Die EU stellt im Rahmen des Programms „ReARM Europe“ rund 800 Milliarden Euro bereit.
„Die jüngsten politischen Entscheidungen schaffen langfristige, planbare Umsätze für unsere Portfoliounternehmen. Wir sprechen hier von strukturellem Wachstum, nicht von einem kurzfristigen Trend“, so Portfoliomanager Michel Hoffmann.
Breit gestreutes Portfolio – mit klaren Ausschlusskriterien
Das Fondsportfolio soll nach Angaben der Bank rund zur Hälfte aus klassischen Rüstungsunternehmen bestehen, ergänzt um Zulieferer und Firmen aus den Bereichen Logistik und Infrastruktur. Technologien mit doppeltem Nutzen – also sowohl zivil als auch militärisch einsetzbar – spielen dabei eine zentrale Rolle. Hoffmann betont die aktive Steuerung des Fonds: „Wir können reagieren und jederzeit Positionen erhöhen oder reduzieren, je nach Entwicklung. Unser mehrstufiger Auswahlprozess umfasst Markt-, Fundamental- und Wettbewerbsanalysen sowie eine umfassende Risikobewertung.“
Die Auswahl der Titel erfolgt nicht nur nach wirtschaftlichen Kriterien. Unternehmen, die in Verbindung mit geächteten Waffen stehen, sind laut Warburg grundsätzlich ausgeschlossen. „Wir befolgen strenge ethische Richtlinien“, so Hoffmann.