Mit den neuen Typklassen, die der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) für 2026 veröffentlicht hat, verändern sich die Beiträge für Millionen Autofahrerinnen und Autofahrer. Besonders stark profitieren Fahrer eines Mercedes-Benz GLC 220D und des Lynk & Co. 01.
Für den GLC sinkt der Vollkaskobeitrag um 30 Prozent beziehungsweise 707 Euro, während die Haftpflicht zusätzlich um 107 Euro günstiger wird. Der Lynk 01-Fahrer spart in der Modellrechnung sogar 1.029 Euro, was einer Reduktion um 39 Prozent entspricht.
Die Grundlage für diese Umstufungen sind die Schadenquoten und Reparaturkosten der vergangenen Jahre. „Bei neueren Fahrzeugen liegen allerdings kaum historische Daten über Schadensverläufe oder Diebstähle vor. Versicherer müssen sich an Schadenerwartungen vergleichbarer Fahrzeuge und Daten aus Crashtests orientieren. Es kann deshalb in den ersten Jahren nach Markteinführung zu stärkeren Änderungen der Typklassen kommen“, sagt Aljoscha Ziller, Geschäftsführer der Verivox Versicherungsvergleich GmbH.
Gewinner und Verlierer der neuen Einstufungen
Nicht nur junge Modelle profitieren. Auch ein Mitsubishi Colt aus der Bauzeit ab 2006 wird in der Vollkasko vier Klassen günstiger eingestuft, was zu einer Ersparnis von 221 Euro oder 26 Prozent führt. Der VW Polo V, produziert zwischen 2010 und 2014, sinkt ebenfalls um vier Klassen und spart seinem Fahrer 201 Euro beziehungsweise 20 Prozent.
Andere Fahrzeuge müssen hingegen mit höheren Kosten rechnen. Für den Renault Austral steigen die Prämien spürbar: 211 Euro mehr in der Teilkasko (plus 24 Prozent) und 131 Euro mehr in der Haftpflicht (plus 21 Prozent). Auch der Hyundai Kona verteuert sich in der Teilkasko um 184 Euro (plus 23 Prozent). Der vollelektrische Smart #1 wird in der Haftpflicht um 100 Euro beziehungsweise 20 Prozent teurer.
Teuerungsdruck bleibt bestehen
Neben den Typklassen spielen auch externe Faktoren eine Rolle. „Noch immer machen vielen Versicherern teurere Ersatzteile und höhere Werkstattkosten zu schaffen“, erklärt Ziller. Während die Branche in den vergangenen Jahren deutliche Verluste hinnehmen musste, melden einige Anbieter inzwischen wieder Gewinne. „Einige Versicherer können deshalb in der bevorstehenden Wechselsaison mit günstigen Preisen in den Wettbewerb um neue Kunden gehen. Für Autofahrer erwarten wir deshalb große Sparmöglichkeiten.“

Die Berechnungen von Verivox basieren auf einem 45-jährigen Alleinfahrer aus Passau mit einer Fahrleistung von 12.000 Kilometern pro Jahr und der Schadensfreiheitsklasse 5. Da die Regionalklassen in Passau unverändert bleiben, hatten sie keinen Einfluss auf die Ergebnisse.