Der Reformvorschlag der EU-Kommission für das europäische Altersvorsorgeprodukt PEPP trifft beim Votum-Verband auf deutlichen Widerspruch. Geschäftsführer Martin Klein hält die Vorlage für einen weiteren Schritt hin zu mehr Regulierung. In seiner Analyse verweist er darauf, dass das Produkt seit seiner Einführung kaum Verbreitung gefunden habe. Die Einschätzung der Kommission, „das PEPP hat zunächst nicht den erwarteten kommerziellen Erfolg erzielt“, beschreibt aus seiner Sicht die Lage nur unzureichend.
Besonders kritisch bewertet Votum die geplante Neuausrichtung des Basis-PEPP. Künftig soll dieses Produkt vor allem ohne Beratung vertrieben werden. Eine Beratung ist nicht mehr verpflichtend und darf zudem nur auf „unabhängiger Basis“ stattfinden, also ohne Provisionen und mit umfassendem Marktüberblick.
Damit würden Ausschließlichkeitsorganisationen, Mehrfachagenten sowie Makler und Finanzanlagevermittler, die provisionsbasiert arbeiten, keine Beratung mehr anbieten können. Klein erwartet deshalb geringe Anreize für Versicherer oder Fondsgesellschaften, ein Basis-PEPP zu entwickeln. Altersvorsorgeprodukte seien komplex und fänden ohne Begleitung kaum Akzeptanz. Ein beratungsfreier Vertrieb über Plattformen werde daran nach Ansicht des Verbands wenig ändern.
Hinzu kommt, dass die Verpflichtung, ein Basis-PEPP vorzuhalten, entfällt. Eine Vereinfachung bedeutet dies nach Einschätzung des Verbands jedoch nicht. Vielmehr könnte das Produkt unter den neuen Bedingungen noch schwerer am Markt Fuß fassen.














