PKV: 10 Tipps um die Beitragslast im Rentenalter zu senken

Dieter Homburg
Foto: Sebastian Meyer
Dieter Homburg, Fachzentrum Finanzen

Immer mehr privat Versicherte in Deutschland machen sich Sorgen um die hohen Beiträge der privaten Krankenversicherung (PKV) im Rentenalter. Die stetig steigenden Prämien lassen viele nach Lösungen suchen, um ihre finanzielle Last im Alter zu reduzieren. Zehn Tipps, wie es gehen kann

Versicherungsunternehmen reagieren auf diese Sorge und bieten sogenannte Beitragsentlastungstarife an, die vor den hohen Krankenversicherungskosten im Rentenalter schützen sollen. Es ist jedoch ratsam, vorsichtig zu sein, da es effektivere Möglichkeiten gibt, um im Alter die Beitragslast zu senken.”

Tipp 1: Beitragsstabilität des Anbieters

Es ist entscheidend, einen PKV-Anbieter zu wählen, der in der Vergangenheit stabil geblieben ist und einen guten Ruf hat. Auch sollten die Beiträge möglichst langfristig kalkuliert sein, um unangenehme Überraschungen im Alter zu vermeiden.

Tipp 2: Konsequentes Zurücklegen der Ersparnis

Wer sich für eine PKV entscheidet, sollte die monatliche Ersparnis gegenüber der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) konsequent zurücklegen. So können im Alter die höheren PKV-Beiträge leichter aufgefangen werden.

Tipp 3: Vorsicht bei Beitragsentlastungstarifen

Das Ziel von Beitragsentlastungstarifen ist es, im Alter niedrigere Beiträge zu ermöglichen. Allerdings wird oft nicht erwähnt, dass diese Verträge nur sehr geringe Zinssätze bieten und dass Sie den dafür erforderlichen monatlichen Beitrag lebenslang weiterzahlen müssen.

Daher ist es ratsam, solche Ergänzungsangebote nur in Betracht zu ziehen, wenn man als Angestellter die Hälfte des Beitrags zur privaten Krankenversicherung vom Arbeitgeber gesponsert bekommt.

Tipp 4: Steuerliche Optimierung der Krankenversicherung

Die PKV-Beiträge können steuerlich abgesetzt werden, indem man eine höhere Selbstbeteiligung wählt oder in einen Steuerbonus-Tarif investiert. Eine bewusste Entscheidung für eine PKV kann auch dazu beitragen, Steuern zu sparen und im Laufe der Jahre eine erhebliche Ersparnis zu erzielen.

Tipp 5: Bedachte Wahl des Krankentagegeldes

Beim Abschluss einer PKV sollte man ein ausreichend hohes Krankentagegeld vereinbaren, das im Falle einer längeren Krankheit für einen angemessenen Einkommensausgleich sorgt. Es ist auch ratsam, darauf zu achten, dass das Krankentagegeld steuerfrei ist, um keine zusätzlichen Kosten zu verursachen.

Tipp 6: Überprüfung des Kleingedruckten auf teure Leistungslücken

Vor dem Abschluss einer PKV sollte man das Kleingedruckte genau prüfen und sich mit den Bedingungen vertraut machen, um teure Leistungslücken zu vermeiden. Eine Zusatzversicherung kann in einigen Fällen helfen, bestimmte Leistungen abzudecken, die nicht von der PKV übernommen werden.

Tipp 7: Absicherung bei Berufsunfähigkeit

Während die private Krankenversicherung alles medizinisch Mögliche unternimmt, um den Patienten wieder gesund zu machen, kann eine längere Krankheit zu finanziellen Problemen führen. Das Krankentagegeld wird nur gezahlt, solange man offiziell krankgeschrieben ist.

Wenn absehbar ist, dass man für längere Zeit ausfällt, wird die Zahlung des Krankengelds eingestellt und man wird an den Rentenversicherungsträger verwiesen. Um finanziell abgesichert zu sein, empfiehlt es sich daher, einen ausreichend hohen Berufsunfähigkeitsvertrag abzuschließen.

Tipp 8: Freie Arztwahl nutzen

Die PKV bietet ihren Versicherten die freie Arztwahl, was einer ihrer größten Vorteile ist. Es ist ratsam, diesen Vorteil zu nutzen und immer die besten Ärzte aufzusuchen. Es gibt spezielle Ärztefinderservices, die einem helfen können, die besten Ärzte im Land zu finden.

Tipp 9: Geld sparen bei Kindern – effektive Möglichkeiten

Für Kinder ist es nicht erforderlich, bei demselben Versicherer wie ihre Eltern versichert zu sein. Dies gibt die Gelegenheit, einen erstklassigen Kinderversicherer zu identifizieren. Die besten Anbieter in diesem Segment veranschlagen Preise von 80 bis 125 Euro pro Kind und Monat, wohingegen weniger gute Versicherer bis zu 300 Euro verlangen. Ein gründlicher Vergleich ist daher unverzichtbar.

Tipp 10: Sorgfältige Beantwortung der Gesundheitsfragen

Um mögliche Fehler bei der Antragsstellung für die PKV zu vermeiden, sollten die Gesundheitsfragen sorgfältig selbst ausgefüllt werden. Auch der Krankheitsauszug bei der Vorversicherung sollte besorgt werden, um sicherzustellen, dass keine Vorerkrankungen vergessen werden.

Autor Dieter Homburg ist der Inhaber des Fachzentrums Finanzen und Bestsellerautor des Buches „Altersvorsorge für Dummies“. Er schreibt für den Focus und war schon mehrfach bei RTL zu sehen. Seit über 25 Jahre vergleicht er die Beitragsverläufe von Privaten Krankenversicherungen und hat bereits über 5.000 Unternehmern, Freiberuflern und leitenden Angestellten dabei geholfen, über 100.000 Euro bei ihrer eigenen Altersvorsorge und Krankenversicherung einzusparen. Weitere Informationen unter: https://pkv-beitragsheilung.de/?utm_source=homepage

Weitere Artikel
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments